Die Gespräche in Genf zwischen dem US- und dem iranischen Aussenminister werden am Samstag weitergeführt. Das sagten iranische Delegationsmitglieder nach der fünfstündigen Begegnung von John Kerry und Mohammed Dschwad Sarif. Beide Minister bezeichneten das Treffen demnach als positiv.
Es bleibt noch viel zu tun
Ein hoher US-Regierungsbeamter sagte, im Laufe des Freitagabends seien weitere Fortschritte dabei gemacht worden, die Meinungsverschiedenheiten zu überbrücken. Aber es gebe noch viel Arbeit zu tun.
An der Zusammenkunft nahm auch die EU-Aussenbeauftragte Catherine Ashton teil. Die eigentlichen Atomverhandlungen werden am Samstag nach dem Treffen von Kerry und Sarif fortgesetzt. Daran werden alle Aussenminister der fünf UNO-Vetomächte sowie Deutschland teilnehmen.
Iraner hoffen auf ein Abkommen am Samstag
Laut iranischen Angaben soll am Samstag ein Abkommen unterschrieben werden, das den nun seit mehr als zehn Jahren andauernden Atomstreit zumindest kurzfristig beenden soll. Obwohl noch keine Details bekannt sind, gehen Beobachter davon aus, dass der Iran als Gegenleistung für eine Lockerung der Wirtschaftssanktionen Teile seiner Urananreicherung einstellen wird.
Obama bemüht sich um Netanjahu
Inzwischen informierte US-Präsident Barack Obama den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu über den Fortgang der Gespräche. Obama habe Netanjahu angerufen, um mit ihm über «unsere andauernden Bemühungen um eine friedliche Lösung» des Konflikts um das Teheraner Nuklearprogramm zu sprechen, teilte das Weisse Haus mit.
Obama habe «seine starke Verpflichtung» unterstrichen, den Iran am Atomwaffenbesitz zu hindern, hiess es weiter. Das sei das Ziel der Genfer Gespräche. Netanjahu hatte zuvor sein tiefes Misstrauen gegenüber den iranischen Absichten bekräftigt und erklärt, Israel werde sich nicht durch eine mögliche Vereinbarung der internationalen Gemeinschaft mit dem Iran binden lassen.