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Grossbritannien will Flüchtlinge zurückweisen
Aus Tagesschau vom 30.07.2015.
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International Migranten in Calais: Cameron will Exempel statuieren

Hunderte Flüchtlinge setzen ihr Leben aufs Spiel, um über den Ärmelkanal von Frankreich nach Grossbritannien zu gelangen. Während der Traum von der Insel weitere Opfer fordert, kündigt der britische Premier Cameron an, auf die Einwanderung hart und härter zu reagieren.

Sie leben in armseligen Zelten und riskieren ihr Leben, um irgendwie von Frankreich nach Grossbritannien zu gelangen. Doch dort will man die Migranten aus Calais nicht haben. Stattdessen schieben sich die Politik und der Tunnelbetreiber gegenseitig die Verantwortung zu – für ein sich zusehends verschärfendes Problem, das einer dringlichen Lösung harrt.

UNO: «Übertriebene Debatte»

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Der Sonderbeauftragte für Migrationsfragen bei der UNO, Peter Sutherland, nannte die Debatte in Grossbritannien «übertrieben». Verglichen mit anderen Ländern sei die Zahl der Migranten in Grossbritannien eher gering, sagte er dem Sender BBC. Deutschland etwa habe im vergangenen Jahr 175'000 Asylanträge erhalten, Grossbritannien dagegen 24'000.

Grossbritannien setzt angesichts des Flüchtlingsdramas von Calais auf Abschreckung und eine härtere Einwanderungspolitik. «Wir werden mehr illegale Migranten aus unserem Land abschieben, damit die Leute wissen, dass es kein sicherer Hafen ist, wenn man mal da ist», sagte Premierminister David Cameron. Es würden bereits Gesetze verabschiedet, um das Bleiben der Migranten zu erschweren.

Weiteres Todesopfer

Am Vorabend hatten erneut Hunderte versucht, vom französischen Calais aus durch den Eisenbahntunnel unter dem Ärmelkanal Grossbritannien zu erreichen. Laut Behördenangaben ist ein Flüchtling indessen gestorben, der sich am Wochenende schwere Kopfverletzungen zugezogen hatte – beim Versuch, auf einen Zug nach Grossbritannien zu gelangen. Insgesamt sind damit seit Anfang Juni bereits zehn Flüchtlinge auf der französischen Seite des Ärmelkanals ums Leben gekommen.

Am Mittwoch erlitt überdies ein 17-jähriger Ägypter am Pariser Nordbahnhof einen lebensgefährlichen Stromschlag. Er wollte auf das Dach eines Eurostar-Zugs aufspringen, der in Richtung Grossbritannien abfuhr. Der Jugendliche schwebt nach Polizeiangaben weiter in Lebensgefahr.

Grossbritannien und Frankreich beschwören Zusammenarbeit

Angesichts der angespannten Lage in Calais wollen Frankreich und Grossbritannien die Sicherheitsmassnahmen verstärken. Der französische Innenminister Bernard Cazeneuve genehmigte am Mittwoch die Entsendung von zusätzlichen 120 Polizisten nach Calais.

Die britische Innenministerin Theresa May hat derweil umgerechnet rund 10 Millionen Euro in Aussicht gestellt, um die Grenze zu sichern. Und der britische Premier Cameron gab schliesslich an, regelmässig mit dem französischen Präsidenten die prekäre Lage zu besprechen.

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Flüchtlinge und Polizei liefern sich Katz und Maus spiel
Aus News-Clip vom 31.07.2015.
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Eurotunnel zur Verantwortung aufgerufen

Der Tunnelbetreiber Eurotunnel hat in diesem Jahr auf der französischen Seite bereits mehr als 37'000 Migranten gezählt, die versucht haben, die Grenze illegal zu überqueren. Vergangene Woche forderte das Unternehmen zusätzliche Millionen von Grossbritannien und Frankreich wegen Beschädigungen etwa an Zäunen.

Der französische Staatssekretär für die Beziehungen zum Parlament, Jean-Marie Le Guen, rief dagegen Eurotunnel im französischen Fernsehen zur Verantwortung. «Unternehmen müssen sich um ihre Umgebung kümmern. Eurotunnel hat vor einigen Jahren aktiver gehandelt als jetzt.»

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