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Neue Explosion in Bangkok
Aus Tagesschau vom 18.08.2015.
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International Noch eine Explosion in Bangkok

Einen Tag nach dem verheerenden Bombenanschlag in Bangkok ist offenbar eine weitere Bombe explodiert. Ein Mann soll den Sprengkörper von einer Brücke geworfen haben. Es gab keine Opfer. Nach dem Anschlag vom Montag mit 20 Toten hat das Militär einen Verdächtigen im Visier.

Ein Mann hat in Thailands Hauptstadt Bangkok einen Sprengkörper von der Taksin Brücke geworfen. Es hat laut Polizeiangaben keine Opfer gegeben. Der unbekannte Täter warf die Bombe auf ein belebtes Pier. Doch sie verfehlte ihr Ziel und landete im Fluss. Wäre die Bombe nicht ins Wasser gefallen, hätte es bestimmt Tote gegeben, sagte ein Polizeisprecher.

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Dramatisches Augenzeugenvideo des gestrigen Anschlags
Aus News-Clip vom 18.08.2015.
abspielen. Laufzeit 38 Sekunden.

Nach dem Bombenanschlag vom Montag mit 20 Todesopfern hat die Suche nach den Tätern begonnen. Zunächst wurde die Zahl der Toten mit 22 angegeben. Der Chef der thailändischen Militärjunta, Prayut Chan-ocha, sagte, auf Bildern von Überwachungskameras sei ein männlicher Verdächtiger zu sehen, nach dem gefahndet werde. Die Polizei veröffentlichte Bilder einer Überwachungskamera, die einen jungen Mann im gelben T-Shirt mit einem Rucksack zeigen, der am Montag am Anschlagsort unterwegs war.

Rucksack unter einer Sitzbank deponiert

Ein Polizeisprecher sagte dem Sender Channel 3, der Mann habe den Rucksack am Erawan-Schrein unter einer Bank abgelegt und den Tatort wenige Minuten vor der Explosion mit einem Motorradtaxi verlassen.

Er gehöre vermutlich einer regierungsfeindlichen Gruppe im Nordosten Thailands an, einer Hochburg der Rothemden-Bewegung. Prayut, der als Regierungschef fungiert, sagte weiter, der Anschlag vom Montag sei «der schlimmste Angriff» in der Geschichte des Landes.

EDA passt Reisehinweise an

Nach ersten Angaben sind unter den 125 Verletzten keine Opfer mit deutsch oder europäisch klingenden Namen. Das geht aus einer von der Polizei erstellten Liste mit Namen hervor, die die Bangkoker Zeitung «The Nation» veröffentlichte. Identifiziert wurden zunächst fünf Thailänder, vier Chinesen, zwei Malaysier und ein Singapurer, wie Regierungssprecher Sansern Kaewkamnerd sagte. Ursprünglich hatte es geheissen, unter den Toten sei auch ein Philippiner.

«Die Bombe hatte das Ziel, so viele Menschen wie möglich zu töten», sagte Polizeisprecher Prawut Thavornsiri. Schliesslich sei der Schrein am Abend üblicherweise gut besucht. Für den Anschlag wurden dem Sprecher zufolge vermutlich drei Kilogramm Sprengstoff verwendet. Das Verteidigungsministerium erklärte, dass «Ausländer» das Ziel des Anschlags gewesen seien, um der für Thailand äusserst wichtigen Tourismusbranche zu schaden.

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat nach dem Bombenanschlag am Montag seine Reisehinweise angepasst. Es ruft Thailand-Reisende im ganzen Land zur Vorsicht auf.

Grösster Anschlag seit Putsch

Die thailändischen Sicherheitskräfte hatten bereits wiederholt auf die Gefahr von Anschlägen und Sabotageakten hingewiesen. Das Risiko bestehe im ganzen Land, schreibt das EDA. Nach dem jüngsten Vorfall rät es, sich über die Medien und über Reiseveranstalter auf dem Laufenden zu halten und die Anweisungen der thailändischen Behörden zu befolgen. Demonstrationen und Menschenansammlungen jeder Art seien zu meiden.

Audio
«Die Lage in Bangkok ist einigermassen chaotisch»
aus SRF 4 News aktuell vom 18.08.2015.
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Der Anschlagsort blieb auch heute abgeriegelt. Bei Sonnenaufgang machten Sprengstoffexperten auf der Suche nach Hinweisen Fotos vom Tatort. Die Polizei errichtete überall in Bangkok Kontrollpunkte. Hunderte Schulen blieben geschlossen.

In dem südostasiatischen Land hatte das Militär bei einem Putsch im Mai vergangenen Jahres die Macht übernommen. Politische Beobachter hatten wegen des Putsches mit neuer Gewalt gerechnet. In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Bombenanschläge auch in Bangkok gegeben, allerdings noch nie von dem Ausmass wie am Montag.

Ursprung weiterhin unklar

Auch die islamistischen Aufständischen an der Grenze zu Malaysia haben bislang keine Taten wie den Bombenanschlag in Bangkok verübt. Ihre Attacken richteten sich nicht gegen Ausländer und wurden weitgehend in den drei muslimisch dominierten Provinzen im Süden des Landes verübt.

Der Anschlag in Bangkok zeigte auch an der Börse Wirkung. Der Kurs der Landeswährung Baht fiel am Dienstag auf den tiefsten Stand seit April 2009. Der Aktienkurs in Bangkok ging zu Handelsbeginn um zwei Prozent zurück, Verlierer waren insbesondere die im Tourismus aktiven Unternehmen.

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