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International «Panama Papers»: Mossack Fonseca in El Salvador durchsucht

Im Zusammenhang mit den Enthüllungen der sogenannten «Panama Papers» sind in El Salvador die lokalen Büros der Kanzlei Mossack Fonseca durchsucht worden. Der Mitbegründer der Kanzlei sieht derweil weiterhin keinen Grund auf das umstrittene Geschäftsmodell mit Briefkasten-Firmen zu verzichten.

Die Polizei in El Salvador hat bei der im Mittelpunkt der Enthüllungen stehenden Kanzlei Mossack Fonseca zahlreiche Computer beschlagnahmt. Dies teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Die Behörden hatten am Mittwoch Ermittlungen eingeleitet, um zu prüfen, ob von der Kanzlei oder ihren Kunden in El Salvador Gesetze gebrochen wurden.

Büros seit Donnerstag verwaist

Die Angestellten der Kanzlei hatten ihr Büro in der Hauptstadt San Salvador am Donnerstag verlassen. Die Staatsanwaltschaft erklärte, der Manager habe dies mit dem Umzug des Büros begründet.

Örtlichen Medienberichten zufolge könnten die von der Finanzkanzlei gegründeten Briefkastenfirmen von ihren Kunden in El Salvador benutzt worden sein, um ohne Kenntnis der Behörden hunderttausende Dollar zu verschieben.

Die «Süddeutsche Zeitung» und ein Konsortium internationaler Medien hatten vor rund einer Woche über die Existenz von Zehntausenden Briefkastenfirmen berichtet, in denen Politiker, Prominente und Sportler aus aller Welt ihr Vermögen geparkt haben sollen. Die Enthüllungen waren durch ein Datenleck möglich geworden.

Fonseca spricht von Hackerangriff

Der Mitbegründer der Kanzlei Mossack Fonseca in Panama-Stadt, Ramon Fonseca, verteidigte unterdessen in einem Interview mit der deutschen «Bild»-Zeitung sein Geschäftsgebaren. «Wir gründen Firmen und Treuhandfonds. Das sind völlig legale Geschäfte. Und normale in einer Welt, in der niemand mehr Geschäfte unter dem eigenen Namen betreiben möchte.»

Die Bücher der Kanzlei seien offen: «Wir haben in 40 Jahren 250'000 Firmen gegründet. Die werden für allerlei Zwecke verwendet, in 99,99 Prozent der Fälle für gute.»

Zudem erklärte Fonseca, seine Kanzlei wisse, aus welchem Land der Hackerangriff auf die Dateien gekommen sei, dürfe es aber nicht sagen: «Wir wurden gehackt, von einem Computer aus Übersee. Ich möchte weitere Nachforschungen über die Täter nicht gefährden.»

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