- Der Bundesrat hat konkrete Massnahmen zur Unterstützung des von den USA vorgelegten «Gaza Peace Plan» beschlossen.
- Die Schweiz stellt 23 Millionen Franken für die humanitäre Hilfe und die Stärkung der palästinensischen Institutionen bereit.
- An der Medienkonferenz in Bern erklärte Aussenminister Cassis auch, dass weitere 13 verletzte Kinder aus Gaza auf dem Weg in die Schweiz sind.
Mit diesem zusätzlichen Beitrag zu den 127 Millionen Franken, die seit Oktober 2023 bereitgestellt wurden, erhöht sich die humanitäre Unterstützung der Schweiz auf insgesamt 150 Millionen Franken.
Der Bundesrat erachtet die Hilfe als dringend notwendig, wie er mitteilt. «Obwohl die humanitäre Hilfe nach dem Waffenstillstand vom 10. Oktober 2025 aufgestockt wurde, ist die Notlage vor Ort nach wie vor enorm.»
Cassis über Krisenherde in der Welt
Diese Einschätzung unterstrich Cassis an der Medienkonferenz – und wies darauf hin, wie «angeschlagen der Zustand unserer internationalen Ordnung ist.» Der Aussenminister machte dabei auch auf das Blutvergiessen im Sudan und das Leid der Zivilbevölkerung aufmerksam. Auch in der Ukraine und in Kongo-Kinshasa sei die Lage weiterhin prekär.
Mit der Hilfe für Gaza wolle der Bundesrat nun einen weiteren Beitrag leisten, um die Situation an einem der Krisenherde zu verbessern. Die anhaltenden Restriktionen schränkten den Zugang der Bevölkerung zu grundlegenden Gütern weiterhin ein, so der Bundesrat. «Gerade die notleidenden Kinder brauchen diese Hilfe, um auch nur einen Moment Luft holen zu können.»
Schweiz nimmt verletzte Kinder aus Gaza auf
An der Medienkonferenz bestätigte Ignazio Cassis auch, dass sich 13 verletzte Kinder auf dem Weg in die Schweiz befinden würden. Bereits im Oktober waren sieben Kinder mit Rega- und Militärflügen in der Schweiz angekommen.
Damals hatte der Bundesrat von der Aufnahme von insgesamt 20 Kindern und ihren Angehörigen gesprochen. Aus Sicherheitsgründen äusserte sich Cassis nicht dazu, wo sich die Kinder derzeit befinden und wann sie in der Schweiz ankommen.
Einhaltung des Völkerrechts gefordert
Im Einklang mit dem Friedensplan und der New Yorker Erklärung vom 4. August 2025 fordert der Bundesrat von allen Parteien, dass sie das humanitäre Völkerrecht einhalten und einen sicheren, schnellen und ungehinderten humanitären Zugang für die bedürftige Zivilbevölkerung gewährleisten.
«Für den Bundesrat ist klar», schloss Cassis: «Wir wollen, dass das humanitäre Völkerrecht respektiert wird. Das menschliche Leid muss gelindert werden, es braucht eine dauerhafte Lösung des Konflikts – mit zwei Staaten, die Seite an Seite leben, in Frieden und Sicherheit.»