Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

International «Obama von Soweto»: Neuer Hoffnungsträger in Südafrika

Aufbruchstimmung im oppositionellen Lager Südafrikas: Erstmals wurde ein Schwarzer zum Vorsitzenden der Demokratischen Allianz gewählt, dem wichtigsten Counterpart zum regierenden Afrikanischen Nationalkongress ANC. Die Chance auf einen Machtwechsel ist durch den Personalentscheid gestiegen.

Audio
Soll in Südafrika die Stimmen der Schwarzen holen: Mmusi Maimane
aus SRF 4 News aktuell vom 11.05.2015. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 11 Sekunden.

Südafrikas wichtigste Oppositionspartei hat erstmals einen Schwarzen zu ihrem Vorsitzenden gewählt. Die Demokratische Allianz (DA) bestimmte den 34-jährigen Mmusi Maimane zum Nachfolger der bisherigen Parteivorsitzenden Helen Zille.

Jubel und Gesang

Der Fraktionsvorsitzende im Parlament galt als klarer Favorit für die Wahl, an der sich 1425 Delegierte aus dem ganzen Land beteiligten. Die Wahl eines Schwarzen an die Parteispitze stärkt die Chancen der Partei, den regierenden Afrikanischen Nationalkongress (ANC) eines Tages an der Macht abzulösen.

Maimane wurde am Sonntag bei einem Parteikongress in Port Elizabeth gewählt. Seine Wahl wurde von den Delegierten mit Jubel und Gesang begrüsst. Die Partei veröffentlichte kein genaues Wahlergebnis.

«Barack Obama von Soweto»

Maimane wuchs im Township Soweto auf, das eine Hochburg des Widerstands gegen die Apartheid war. Erst 2009 trat der Theologe, der als tief gläubig gilt und regelmässig in einer konservativen evangelikalen Gemeinde in Johannesburg predigt, der DA bei. Im Jahr 2014 wurde der wegen seines Talents als Redner manchmal auch der «Barack Obama von Soweto» genannte Politiker mit Unterstützung von Zille zum Fraktionsvorsitzenden im Parlament gewählt.

Als Oppositionschef tat Maimane sich mit Kritik an der ANC-Regierung von Präsident Jacob Zuma hervor. Die «Sunday Times» bezeichnete Maimanes Wahl am Sonntag als einen «Meilenstein für die DA und die südafrikanische Politik».

Hoffnungsträger für ANC-Enttäuschte

Die Partei war acht Jahre lang von der früheren Journalistin und Anti-Apartheids-Aktivistin Zille geführt worden. Die frühere Bürgermeisterin von Kapstadt ist die Grossnichte des Berliner Zeichners und Schriftstellers Heinrich Zille. Ihre Eltern mussten vor den Nazis ins Ausland fliehen.

Mmusi Maimane
Legende: Umjubelt nach seiner Wahl in Port Elizabeth: Mmusi Maimane, künftiger Gegenspieler des ANC. Keystone

Die DA ist eine liberale Partei, die aus einer kleinen, weissen Anti-Apartheids-Gruppe hervorging. Bei der Parlamentswahl 2014 kam sie auf 22,2 Prozent der Stimmen. Sie wird vor allem von Weissen und Coloureds gewählt, die jeweils neun Prozent der Bevölkerung in Südafrika stellen. Auch bei der kleinen indischen Minderheit sowie bei Schwarzen, die von dem seit dem Ende der Apartheid 1994 regierenden ANC enttäuscht sind, findet sie Anklang.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel