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Versöhnliche Töne vor der Wahl
Aus Tagesschau Nacht vom 12.10.2017.
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Österreich wählt Plötzlich gehts ohne Schlammschlachten

  • Der österreichische Wahlkampf geht mit einer grossen Überraschung zu Ende.
  • Beim letzten TV-Duell überraschen die fünf Spitzenkandidaten der Parlamentsparteien nicht mit Argumenten, sondern mit etwas ganz Neuem: mit Anstand.
  • Statt der zuletzt häufigen gegenseitigen Angriffe und Vorwürfe beherrscht das Werben um die eigene Politik die Debatte.

Es war für einmal eine wohltuende, gesittete und sachliche Debatte. Und es wurden manchmal sogar Themen vertieft: Wie bekämpft man Arbeitslosigkeit? Welche Einwanderung will das Land? Wie soll die künftige Bildungspolitik aussehen? Aber weil Wahlkampf ist, konnte oder wollte man sich bei keinem der Themen einigen. Immerhin fiel man sich fast nie ins Wort.

Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) und der neue konservative Parteichef Sebastian Kurz baten gar indirekt um Entschuldigung für den bisherigen, oft bösartigen Wahlkampf.

Sogar Strache mässigt sich

FPÖ-Chef Christian Strache betonte, er habe sich gemässigt – was die Vertreter von Liberalen wie Grünen und wohl auch das Publikum zum Staunen brachte. Neues war sonst wenig zu hören, wie zu erwarten war.

Aber man merkte: Alle Kandidaten wussten, dass sie noch Unentschlossene gewinnen können, denn die Meinungen sind noch nicht gemacht. Fast ein Viertel der Österreicherinnen und Österreicher hat sich laut letzten Untersuchungen noch nicht entschieden. Und da kann Anstand nie schaden.

Einschätzung von Auslandredaktor Joe Schelbert

Die ganze Debatte wurde sehr anständig geführt, als ob man etwas wieder gut machen wollte. Alle waren sich einig: So wie der politische Diskurs die letzten Wochen gewesen war, sollte er nicht mehr werden. Man merkte, dass sich alle etwas dafür geschämt haben. Förderlich für den sachlichen Ton war sicherlich auch, dass die Politiker in der letzten Debatte Zeit hatten, die Themen zu vertiefen. Die Kandidaten zogen einfach ihr Wahlprogramm durch.
Sie waren sich thematisch zwar weitgehend uneinig. Doch es zeichnet sich jetzt schon ab, dass wohl keine der Parteien eine absolute Mehrheit holen wird. Um eine Koalitionsregierung zu bilden, werden sie also von ihren Positionen abrücken müssen. Die Frage ist nur, welche Parteien zusammenfinden werden und welche Konzessionen sie dazu eingehen müssen. Ich gehe davon aus, dass es in allen drei grossen Parteien ziemlich grossen Wirbel geben wird – wie auch immer die Wahl ausgehen wird oder die Koalition zustande kommt.  

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