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Swinney vor Wahl zu Schottlands Regierungschef
Aus Echo der Zeit vom 06.05.2024. Bild: Stefan Rousseau/PA via AP
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Schottische Politik Die Schottische Nationalpartei hat einen neuen Chef

Schottlands Politik kommt zur Ruhe: John Swinney führt ab sofort die SNP. Firstminister dürfte er am Dienstag werden.

Der schottischen Nationalpartei bleibt ein hässliches Gemetzel auf offener Bühne erspart. Nachdem sich etwaige Mitbewerberinnen kampflos zurückgezogen haben, kommt es zu einer Krönung. John Swinney wird neuer Vorsitzender der Schottischen Nationalpartei SNP und will die angeschlagene Partei wieder heilen, vereinen und Schottland in die Unabhängigkeit führen.

Schottlands politische Turbulenzen

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Schottland erlebte politisch turbulente Tage. Zuerst hat der schottische Firstminister die Grünen aus der Regierung geworfen. Einige Tage später musste Humza Yousaf selber den Hut nehmen. Und seither suchte die SNP einen neuen Parteivorsitzenden. Ohne politisches Drama und schmerzfrei wurde mit John Swinney ein Parteivorsitzender gefunden und damit wohl der nächste Firstminister.

Die Wahl zum Parteichef hat am Abend stattgefunden. Die Wahl zum Regierungschef durch das schottische Parlament gilt als Formsache, ebenso die Ernennung durch den König. Der 60-jährige Swinney, der aussieht wie ein Buchhalter und auch einer war, bevor er Politiker wurde, ist mit den Gepflogenheiten vertraut. Während 20 Jahren sass er im Machtzentrum der schottischen Politik, als Finanzminister, Parteivorsitzender und später als stellvertretender Regierungschef.

Ohne Zweifel ist John der richtige Mann der Stunde. Wir benötigen eine engagierte Person mit Erfahrung, welche die Partei einen kann.
Autor: Ian Blackford Langjähriger Fraktionschef der SNP

Böse Zungen sagen, Swinney sei Minister für alles und jenes gewesen. Vor einem Jahr ist er zurückgetreten. Das Land benötige frische, junge Köpfe, sagte er damals.

«Giftige Fingerabdrücke»

In der Not kam es aber nun zur Auferstehung, die von der Mehrheit der Partei begrüsst wird, so auch vom wortgewaltigen, langjährigen Fraktionschef der SNP in Westminster Ian Blackford: «Ohne Zweifel ist John der richtige Mann der Stunde. Die SNP hat eine turbulente Zeit hinter sich. Die Umfragewerte haben gelitten, deshalb benötigen wir eine engagierte Person mit Erfahrung, welche die Partei einen kann. Wir müssen den Schottinnen und Schotten wieder zeigen, dass wir uns für ihre Anliegen einsetzen, und britischen Wahlen im Herbst gewinnen, aber ebenso die schottischen Wahlen im Jahre 2026.»

Debatten, wie man die Gesellschaft verbessern oder die Welt retten könnte, sind interessant, aber die Menschen wollen wissen, wie ihr Alltag endlich besser wird.
Autor: Liz Lloyd Schottische Politologin

Gemässigter äusserte sich in diesen Tagen die schottische Politlogin Liz Lloyd gegenüber der BBC. Wichtiger als der neue Kopf sei die künftige Agenda der SNP. «Wählerinnen und Wähler sind weniger interessiert, wer genau am Steuer sitzt, sondern wann es endlich wieder aufwärts geht. Sie wünschen sich, dass ihr Alltag funktioniert. Sie wollen in nützlicher Frist einen Termin im Spital bekommen. Sie möchten ein Einkommen, von dem man leben kann und gute Schulen für ihre Kinder. Debatten, wie man die Gesellschaft verbessern oder die Welt retten könnte, sind interessant, aber die Menschen wollen wissen, wie ihr Alltag endlich besser wird.»

Ein kahlköpfiger Mann mit Brille vor einem Rednerpult
Legende: John Swinney hält eine Rede an der Unievrstität in Glasgow, am 6. Mai 2024. Keystone/Robert Perry

Lange stellte sich die Schottische Nationalpartei erfolgreich als einzige kompetente politische Kraft dar, welche die Wünsche der Wählerschaft erfüllen kann. Die SNP zeigte dabei zum Vergleich gerne auf das Chaos der konservativen Regierung in Westminster und das Kommen und Gehen in der Downingstreet. Mit dem dritten Firstminister in gut einem Jahr fällt dieser Vergleich jedoch zunehmend weniger schmeichelhaft aus.

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Echo der Zeit, 06.05.2024, 18 Uhr

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