International - Sewol-Kapitän muss lebenslänglich hinter Gitter

In Südkorea hat ein Berufungsgericht den Kapitän der Unglücks-Fähre «Sewol» wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Noch im November war er zu 36 Jahren Haft verurteilt worden.

Ein Berufungsgericht in Südkorea hat den Kapitän der vor einem Jahr untergegangenen Fähre «Sewol» zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Kapitän Lee Jun Seok sei wegen Mordes verurteilt worden, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap.

Das Berufungsgericht in Kwangju ging damit über das Urteil der ersten Instanz im November hinaus. Damals wurde gegen Lee wegen grober Fahrlässigkeit eine Haftstrafe von 36 Jahren verhängt.

Offiziell kamen 295 Menschen beim Untergang der «Sewol» am 16. April 2014 ums Leben, neun gelten als vermisst. Die meisten Opfer waren Schüler auf einem Ausflug. Das Schiff war überladen.

Proteste zum Jahrestag

Bei Protesten gegen die Regierung kam es in Seoul zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei. Zehntausende Südkoreaner demonstrierten am Samstag gegen die Art und Weise, wie die Regierung mit der «Sewol»-Fährkatastrophe vor einem Jahr umgeht. Sie forderten eine unabhängige Untersuchung durch eine Sonderkommission sowie konkrete Pläne zur Bergung des Schiffes.

Der Kapitän war unter den ersten, die das Schiff verlassen hatten.

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18.04.2014; Im Gelben Meer vor der südkoreanischen Küste suchen die Rettungskräfte weiter nach den 270 Vermissten der gesunkenen Fähre «Sewol».

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18.04.2014; Familienangehörige der Vermissten der «Sewol»-Fähre warten in Jindo auf Lebenszeichen ihrer Liebsten.

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18.04.2014; Die Ungewissheit bringt die Angehörigen an den Rand der Verzweiflung. Auf der Fähre befanden sich 325 Schüler.

Reuters

18.04.2014; Viele Angehörige ertragen das Warten in der Auffanghalle nicht. Sie sitzen Draussen und beobachten die Suche nach ihren Liebsten im Gelben Meer.

Reuters

17.4.2014: Südkoreanische Studenten der Danwon High School halten Botschaften hoch wie «komm zurück», «vermisse dich» oder «liebe dich».

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17.4.2014: Die zweite Nacht bricht herein. Helikopter suchen die Wasseroberfläche mit blauem Scheinwerferlicht ab.

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17.4.2014: Am Morgen des Tages nach dem Unglück versuchen Taucher erneut, mögliche Überlebende zu bergen.

Reuters

17.4.2014: Gerettete und Angehörige stehen unter Schock. Mehr als die Hälfte der Passagiere wird vermisst.

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16.4.2014: Auch in der Nacht tauchten die Rettungsteams. Leuchtraketen sollten Hinweise auf Überlebende sichtbar machen.

Reuters

16.4.2014: Das Fährunglück geschah vor der Südwestküste Südkoreas – ein vielbefahrenes Gebiet.

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16.4.2014: Wenige Stunden, nachdem die Fähre in Schräglage geriet, sank sie komplett.

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16.4.2014: Kurz nach dem Unglück lag die Fähre – ähnlich wie der Kreuzer Costa Concordia – schräg im Wasser.

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16.4.2014: Die Rettungskräfte bemühen sich weiter nach Kräften, Überlebende zu bergen.

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16.4.2014: Doch die Chancen, Überlebende zu finden, sinken von Minute zu Minute.

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16.4.2014: Ambulanzen warten im Hafen von Jindo. Die Rettung muss schnell gehen: In den ersten Minuten im kalten Wasser erfolgt ein Kälteschock. In weniger als 30 Minuten können sich auch gute Schwimmer nicht mehr über Wasser halten, weil die Leistungsfähigkeit der Muskel schnell abnimmt. Zusätzlich tritt die Unterkühlung ein.

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16.4.2014: Bangen um die zahlreichen Schüler, die an Bord waren: Die Angehörigen warten auf Nachrichten. Sie suchen ihre Liebsten auf den Listen der Überlebenden.

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16.4.2014: Gerettet! Dutzende Passagiere konnten in Sicherheit gebracht werden. Die Mehrheit der Menschen an Bord wird aber noch vermisst.

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16.4.2014: Nicht alle Passagiere sind nach ihrer Rettung fähig, selber zu gehen. Einige sind verletzt, haben Verbrennungen oder Knochenbrüche davongetragen.

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