Syrische Rebellen haben die belagerte Altstadt von Homs nach zwei Jahren verlassen. Revolutionäre berichteten via Kurzmitteilungsdienst Twitter unter dem Stichwort «Trauriger Mittwoch» über den Abzug.
Die ersten Busse mit Kämpfern und Zivilisten seien am Morgen in Richtung Norden abgefahren, meldeten arabische Medien unter Berufung auf Oppositionelle. Die Kämpfer aus Homs wurden laut Aktivisten bei ihrem Abzug von Mitarbeitern der Vereinten Nationen begleitet. Damit sollten allfällige Angriffe durch Regierungstruppen verhindert werden. Nach Angaben von Oppositionsmedien haben etwa 600 Menschen inzwischen das Dorf al Kebira erreicht, das von Rebellen kontrolliert wird. In der Altstadt warten noch 700 Menschen darauf, die Stadt verlassen zu können.
Vereinbarung zur Waffenruhe
Die Aufständischen hatten zuvor eine Vereinbarung über eine lokale Waffenruhe mit dem Regime getroffen. Teil der Vereinbarung ist dem Vernehmen nach auch die Freilassung von gefangenen Assad-Anhängern durch die Rebellen. Nach Informationen der Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter sollen die Rebellen auch ihre Blockade der beiden schiitischen Ortschaften Nebl und Al-Sahra in der Provinz Aleppo lockern.
Aushungern als Kriegstaktik?
In den Altstadt-Vierteln, die von den Regierungstruppen mehr als zwei Jahre lang belagert worden waren, hatte es zuletzt kaum noch Nahrungsmittel und medizinische Hilfe gegeben.
Die staatliche Nachrichtenagentur Sana bezeichnete den Abzug der Rebellen als ersten Schritt auf dem Weg zur Versöhnung in der Stadt. Die US-Regierung hatte dem Regime mehrfach vorgeworfen, es hungere die Bevölkerung in den von Rebellen kontrollierten Gebieten als Teil seiner Kriegstaktik aus.