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Sturm auf Justizgebäude in Donezk (unkomm.)
Aus News-Clip vom 01.05.2014.
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International Ukrainische Armee in «voller Kampfbereitschaft»

Im Osten der Ukraine demonstrierten Tausende für einen Anschluss der Region an Russland. Pro-russische Demonstranten haben in der Stadt Donezk ein weiteres Gebäude stürmen wollen. Die Regierung führt derweil die Wehrpflicht wieder ein.

Rund 300 pro-russische Demonstranten wollten das Gebäude der Regionalstaatsanwaltschaft stürmen. Es kam zu heftigen Auseinandersetzungen mit der Polizei. Sie warfen Steine auf rund einhundert Bereitschaftspolizisten, die das Gebäude bewachten. Die Sicherheitskräfte setzten darauf Tränengas und Blendgranaten ein.

Mehrere Polizisten wurden entwaffnet und geschlagen. Die Menge beschimpfte die Beamten in Sprechchören als «Faschisten». Mindestens vier Polizisten wurden verletzt, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Die Krim als Vorbild

Die Agentur Interfax meldete, die Polizei habe sich in das Gebäude zurückgezogen. Zuvor waren Tausende durch die Stadt marschiert und hatten in Sprechchören einen Anschluss an Russland nach dem Vorbild der Halbinsel Krim gefordert.

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SRF-Korrespondent Christof Franzen zur Lage in der Ukraine
Aus Tagesschau vom 01.05.2014.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 49 Sekunden.

Die Regierung will eine Volksbefragung – das fordern die Separatisten im Osten schon seit Wochen. SRF-Korrespondent Christof Franzen befürchtet aber, dass man sich in diesem Vorhaben näher gekommen ist.

Denn die Positionen seien grundsätzlich verschieden, so Franzen weiter. «Hier in Kiew ist man durchaus bereit, den Städten und Gemeinden mehr Steuergelder zur Verfügung zu stellen und ihnen auch mehr Machtbefugnisse zu geben. Das alles aber nur innerhalb eines ukrainischen Einheitsstaates.» Ganz anders sehe es der Kreml und die pro-russischen Kräfte im Osten. Sie würden eine Föderalisierung mit einer weitgehenden Autonomie fordern.

Eine Volksbefragung brauche nach Ansicht von Franzen eine breite Diskussion über die verschiedenen Möglichkeiten. «Es sind aber vor allem die Kräfte im Osten, die eine solche Diskussion mit immer wieder neuen Konfliktherden verhindern,» urteilt Franzen. Kiew verfüge zurzeit nicht über die Mittel, solche Abspaltungsbemühungen zu stoppen.

Armee im Grosseinsatz

Die Millionenmetropole Donezk in der Schwerindustrie- und Kohleregion Donbass ist die Hauptstadt der von den prorussischen Aktivisten ausgerufenen «Republik Donezk». Das Gebäude der Regionalverwaltung wurde am 6. April besetzt, das Rathaus zehn Tage später. Im Osten der Ukraine kontrollieren prorussische Milizen

inzwischen mehr als ein Dutzend Städte.

Die ukrainische Übergangsregierung in Kiew versetzte die Armee in «volle Kampfbereitschaft». Interimspräsident Alexander Turtschinow räumte jedoch gleichzeitig ein, die Sicherheitskräfte seien «hilflos» gegenüber den prorussischen

Separatisten.

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