US-Präsident Donald Trump hat Changpeng Zhao begnadigt – über ein Jahr nachdem dieser einer Haftstrafe verbüsst hat.
Der Gründer der Kryptobörse Binance war wegen Verstössen gegen Geldwäsche-Gesetze zu vier Monaten Haft verurteilt worden.
Changpeng Zhao sei als Teil eines «Krieges gegen Kryptowährungen» der Regierung von Trumps Vorgänger Joe Biden ins Visier genommen worden, hiess es von der Sprecherin des Weissen Hauses, Karoline Leavitt.
Umgehung von Geldwäsche- und Sanktionsgesetzen
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Die US-Justiz hatte Binance und Zhao nach jahrelangen Ermittlungen vorgeworfen, Geldwäsche- und Sanktionsgesetze umgangen zu haben. Die Betreiber der Kryptobörse hätten trotz Millionen von Kunden in den USA nicht die vorgeschriebenen Kontrollen aufgesetzt. Das habe fragwürdige Geldflüsse möglich gemacht, unter anderem in Höhe von rund 900 Millionen Dollar zwischen den USA und dem von Sanktionen betroffenen Iran.
Den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft zufolge wies Zhao Binance-Mitarbeiter unter anderem an, mit US-Kunden per Telefon zu kommunizieren, um keine Spuren zu hinterlassen.
Für Binance wurden mit dem Schuldeingeständnis Strafen von rund 4.3 Milliarden Dollar fällig. Zhao persönlich zahlte 50 Millionen Dollar.
Zhao und Binance hatten Ende 2023 Verstösse gegen Geldwäsche-Gesetze zugegeben. Er wurde zu einer Haftstrafe verurteilt, die er bis September 2024 verbüsste.
Mehr als 50 Milliarden Dollar Vermögen
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Legende:
Changpeng Zhao an einer Bitcoin-Konferenz Ende August 2025 in Hong Kong.
REUTERS/Tyrone Siu
Zhao dürfte der reichste Insasse in einem US-Gefängnis gewesen sein. In der Milliardärsliste des Finanzdienstes Bloomberg liegt er aktuell auf Rang 31, mit einem geschätzten Vermögen von 54.5 Milliarden Dollar. Es besteht hauptsächlich aus seiner Beteiligung an Binance.
Zhao gab nach dem Urteil alle Posten bei der Kryptobörse auf, behielt aber seine Beteiligung.
Die Anklage hatte für Zhao drei Jahre Gefängnis gefordert, der Richter blieb deutlich darunter. Leavitt verwies nun darauf, dass es keine Betrugsvorwürfe oder identifizierbare Geschädigte gegeben habe.
Binance ist eine Handelsplattform für Digitalwährungen wie Bitcoin. Die Begnadigung könnte Binance einen Weg zurück auf den US-Markt eröffnen. Binance war nach der Wiederwahl von Trump eine enge geschäftliche Verbindung mit dem Kryptowährungs-Unternehmen der Familie des US-Präsidenten, World Liberty Financial, eingegangen.