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Legende: Europas Bemühungen in Sachen Klimaschutz erhalten das Prädikat «ungenügend». Reuters
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International Warum es beim Klimaschutz keinen 1. Platz gibt

In Sachen Klimaschutz ist Dänemark Weltmeister – trotzdem reicht es nur für Platz vier. Auch die Schweiz gehört zu den führenden Staaten und liegt neu auf Rang sieben des Klima-Länderratings. Die Plätze 1 bis 3 blieben frei, keines der bewerteten Länder konnte die Klimaexperten überzeugen.

Europa schneidet beim Klimaschutz weltweit am besten ab. Das geht aus dem neuen Klimaschutz-Index hervor. Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch präsentierte den Index am Rande der UNO-Klimakonferenz in Doha. «Solange die EU blockiert ist und sich nicht darauf einigen kann, die Emissionen bis 2020 um 30 Prozent zu reduzieren, werden sich die Länder der EU nicht mehr lange auf den vorderen Plätzen halten können», warnte Wendel Trio vom Climate Action Network Europe.

Schweiz profitiert

Spitzennoten verteilten die Klima-Experten in diesem Jahr nicht. Die Plätze eins bis drei blieben frei. Keines der 58 untersuchten Industrie- und Schwellenländer tat nach Ansicht der Autoren genug, um den Klimawandel zu stoppen. Am besten Schnitt Dänemark auf dem 4. Platz ab. Die Ränge fünf bis sieben gehen an Schweden, Portugal und die Schweiz.

Klimaschutz-Rangliste von Germanwatch

1.-3.Nicht vergeben
4.Dänemark
5.Schweden
6.Portugal
7.Schweiz
8.Deutschland
9.Irland
10.Grossbritannien
43.USA
54.China
61Saudi-Arabien

Davon kann die Schweiz selber am meisten profitieren: «Ohne Klimaschutz würden wir schon heute mehr als eine Milliarden Franken pro Jahr zusätzlich ausgeben, um Erdöl und Gas zu importieren», sagt Patrick Hofstetter. Er leitet den Bereich Klima und Energie beim WWF Schweiz.

Dank Gebäude-Energiestandards, dem Ausbau des Sanierungsprogramms, der nun langsam greifenden CO2-Lenkungsabgabe auf Brennstoffe und verbindlichen Vorschriften für Autos wird dieser Klimaschutz-Gewinn deutlich zunehmen.

Die Experten lobten den Trend in Dänemark zu immer weniger CO2-Emissionen sowie die Klimagesetzgebung. «Für eine Überraschung sorgte in diesem Jahr der sechste Platz von Portugal», heisst es im Bericht. Bedingt durch die schwere Wirtschaftskrise seien dort – wie auch in Spanien, Italien, Irland und Griechenland – die Emissionen deutlich zurückgegangen. Anders als die übrigen Euro-Krisenländer habe Portugal aber seine positive Klimapolitik fortgeführt. Die Wirtschaftskrise sei nur ein «kurzfristiger Faktor», auf dem sich kein Land ausruhen dürfe.

Ölproduzierende Länder am Schluss

Auch China (54) und die USA (43) hätten in den vergangenen Jahren massiv investiert. Das werteten die Autoren im Falle Chinas als einen «Lichtblick», da sich das Emissionsniveau dort immer weiter verschlechterte. Die USA hätten – ausgehend von einem sehr hohen Emissionsniveau – ihren CO2-Ausstoss deutlich senken können. Grund dafür seien aber vor allem wirtschaftliche Einbrüche gewesen. Kanada schnitt beim Klimaschutz als schlechtester der Industriestaaten ab.

Schlusslichter sind erneut Saudi-Arabien, Iran und Kasachstan. Sie sind abhängig von ihren Öl- und Gasexporten. «Einen Funken Hoffnung verbreitet Saudi-Arabiens Ankündigung, eine Investitionsstrategie in erneuerbare Energien vorzulegen», heisst es in der Studie. Katar wurde nicht bewertet. Bei den Emissionen aber schneide der Gastgeber der Klimakonferenz noch schlechter als Saudi-Arabien ab.

Video
SF-Sonderkorrespondent Jörg Brunner zum Klimagipfel in Doha
Aus Tagesschau vom 02.12.2012.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 34 Sekunden.

Für den Index bewerteten die Experten folgende Faktoren: die Höhe der Emission von Treibhausgasen, den Emissionstrend, den Anteil erneuerbaren Energien und die Klimapolitik. Berücksichtigt wurden dabei Daten bis zum Jahr 2010. Im Bereich Politik wurden auch jüngste Entwicklungen einbezogen.

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