Die Umsatztreiber für europäische Waffenschmieden sind der Krieg in der Ukraine und das wachsende Gefühl, von Russland bedroht zu sein. Dies ist verbunden mit der Erkenntnis, dass sich Europa künftig nicht mehr oder zumindest erheblich weniger auf die USA als Schutzmacht verlassen kann.
Der Ukraine-Krieg treibt die Rüstungsausgaben in der Ukraine, in Russland und in europäischen Ländern nach oben.
Nan Tian, Forscher beim Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri, sagt es so: «Der Ukraine-Krieg treibt die Rüstungsausgaben in der Ukraine, in Russland und in europäischen Ländern nach oben.» Und er füllt auch den grossen US-Konzernen die Auftragsbücher. Für viele Waffen gibt es jahrelange Wartelisten – die Schweiz spürt das bei ihrer Bestellung von Patriot-Raketen.
Branche produziert mehr
Inzwischen weitet die Branche ihre Produktionskapazitäten erheblich aus. Gewaltig an Umsatz zugelegt haben zudem russische Firmen, seitdem Moskau sich ganz auf Kriegswirtschaft ausrichtet.
In Asien wiederum befeuert die chinesische Aufrüstung und das zunehmend aggressive Verhalten Pekings die Geschäfte der Rüstungsindustrie in Japan, Südkorea, Taiwan und zahlreichen südostasiatischen Ländern, die in China zwar wirtschaftlich einen unverzichtbaren Partner, militärisch aber zunehmend eine Bedrohung sehen.
Gemäss der Sipri-Rangliste sind sechs der zehn weltgrössten Rüstungsproduzenten amerikanisch, angeführt von Lockheed-Martin. Nummer vier weltweit, jedoch der grösste in Europa, ist der britische Konzern BAE Systems. Zu den Top Ten gehören ausserdem die russische Rostec sowie zwei chinesische Anbieter.