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Erdölförderung wird gedrosselt
Aus Tagesschau vom 16.02.2016.
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International Wichtige Opec-Staaten frieren Ölproduktion ein

Die Ölminister wichtiger Förderländer haben sich auf eine Begrenzung der Ölförderung geeinigt. Russland als Nicht-Opec-Mitglied hat dem ebenfalls zugestimmt. Die Länder stemmen sich gegen den Zerfall des Ölpreises.

Die Ölminister von einigen der wichtigsten Förderländer beschreiten neue Wege, um dem Ölpreiszerfall Herr zu werden. Sie haben sich auf eine Begrenzung der Ölförderung geeinigt.

Nachdem sich Russland, Saudi-Arabien, Katar und Venezuela auf eine entsprechende Massnahme verständigt hatten, zeigte sich Stunden später auch der Irak zu diesem Schritt bereit. Aserbaidschan dagegem will die Ölforderung nicht beschränken, erklärte der Vize-Ölminister des Landes.

Förderung auf Januar-Niveau einfrieren

Die Produktion solle auf dem Niveau vom Januar eingefroren werden, sagte Katars Ölminister Mohammad bin Saleh al-Sada nach einem Treffen mit seinen Amtskollegen aus Russland, Saudi-Arabien und Venezuela.

«Wir glauben, dass dieser Schritt den Markt stabilisieren wird», sagte er. Der Erfolg der Vereinbarung sei jedoch davon abhängig, ob sich andere Produzenten ihr anschlössen.

Audio
Ölförderung wird vorübergehend eingefroren
aus SRF 4 News aktuell vom 16.02.2016.
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Hoffen, dass Beispiel Schule macht

Der saudische Ölminister Ali al-Naimi sagte, in den kommenden Monaten sollten weitere Schritte zur Stabilisierung des Marktes geprüft werden. «Das Treffen war erfolgreich», betonte er.

Er hoffe nun, dass Ölförderländer innerhalb und ausserhalb des Kartells Opec die Vorschläge übernehmen. Der Ölpreis grenzte seine Gewinne ein und notierte nur noch gut zwei Prozent fester.

Die wichtigsten Erdölproduzenten

LandFördermenge in Mio. Barrel/Tag Quelle: IAE
USA
11,8
Russland10,9
Saudi-Arabien
9,5
Kanada4,3
China4,2
Irak3,3
Iran2,8
Vereinigte Arabische Emirate
2,7
Kuwait2,6

Einfrierung ja, Kürzung (bisher) nein

Katar hatte die Energieminister Saudi-Arabiens und Russlands zu Gesprächen eingeladen, um die Lage am Rohölmarkt zu erörtern. Diese ist seit längerem durch ein viel zu hohes Angebot gekennzeichnet, weswegen die Ölpreise seit Mitte 2014 um 70 Prozent gefallen sind.

Vertreter Venezuelas waren bei den Gesprächen auch anwesend. Eine von dem Land geforderte Förderkürzung, um das hohe Überschussangebot abzubauen, wurde allerdings nicht beschlossen.

Ölpreis hat jüngste Gewinne wieder abgegeben

Saudi-Arabien ist das mächtigste Mitglied des Ölkartells Opec, dem Venezuela und Katar zusammen zehn weiteren Ländern ebenfalls angehören.

Weil die Einigung der Ölminister nur eine Deckelung, nicht aber eine Kürzung der Rohstoffförderung in Aussicht stellte, gab der Ölpreis – nach einem Anstieg im Vorfeld des Treffens – einen Teil seiner jüngsten Gewinne wieder ab. Aktuell notiert der Brent-Ölpreis bei gut 33,89 Dollar pro Barrel. Der Preis für die US-Sorte WTI beträgt 32,16 Dollar.

Studie: Jeder dritte Ölkonzern von Insolvenz bedroht

Studie: Jeder dritte Ölkonzern von Insolvenz bedroht
Wegen des massiven Ölpreisverfalls steht einer Erhebung zufolge etwa ein Drittel der Firmen in der Branche noch in diesem Jahr vor dem Aus. Von den weltweit etwa 500 untersuchten Unternehmen seien ungefähr 175 von einer Insolvenz bedroht, heisst es in einer vorgestellten Untersuchung der Unternehmensberatung Deloitte.

Sie seien mit insgesamt mehr als 150 Milliarden Dollar verschuldet und könnten sich wegen fallender Aktienkurse über Kapitalerhöhungen kaum noch frisches Geld beschaffen. «Diese Firmen haben zu lange gewartet, und jetzt sind sie in Gefahr zu sterben», sagte Deloitte-Experte William Snyder. «Es dreht sich alles um Liquidität.»

Öl ist derzeit so billig wie seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr. Zwar könnten dank Einsparungen und technischer Fortschritte inzwischen 95 Prozent der Ölfirmen den Rohstoff für weniger als 15 Dollar fördern, erklärten die Experten. Doch für manche Unternehmen dürfte das nicht reichen, um eine Insolvenz abzuwehren.

Besonders eng werde es für die Ölförderer selbst, bei Dienstleistern sehe es besser aus. Der Ölpreisverfall brachte den grossen Firmen zuletzt die schwächsten Quartalsergebnisse seit einem Jahrzehnt. BP etwa fuhr sogar einen Rekordverlust ein.

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