Der Euro bewegt sich langsam in Richtung des Mindestkurses von 1.20 Franken, den die Schweizerische Nationalbank im Herbst 2011 festgelegt hat, sagt Markus Hettinger, Währungsexperte der Credit Suisse.
«Wir haben seit Juni eine stetige Abwärtstendenz im Euro gegenüber dem Schweizer Franken, weil die Zinsen in der Eurozone ständig nach unten kommen. Somit sind Euro-Anlagen weniger attraktiv.»
Was tut die Europäische Zentralbank?
Zu den jüngsten Abwertungen des Euro dürfte auch Mario Draghi, der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) beigetragen haben. In seiner Rede am vergangenen Freitag im amerikanischen Jackson Hole hat er vor der zu tiefen Inflation gewarnt. Je länger die Preise nur sehr schwach stiegen, desto grösser werde das Risiko für die Preisstabilität.
Draghi hat deshalb angekündigt, falls notwendig alle verfügbaren Instrumente einzusetzen. EZB-Beobachter deuten das als Hinweis, dass die europäische Notenbank schon bald noch mehr Geld ins Finanzsystem pumpen könnte, indem sie Staatsanleihen aufkauft. Solche Käufe der EZB würden wohl den Euro nochmals schwächen und den Franken stärken.