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Fünf Fakten zur Schweizer Contact-Tracing-App
Aus SRF News vom 22.05.2020.
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Tücken der SwissCovid-App «Wieso fragt mich die App nach GPS-Diensten?»

SRF-User nutzen die Warn-App rege. Doch dabei kommen viele Fragen auf. Digitalredaktor Peter Buchmann beantwortet sie.

Kann man Apps anderer Länder in der Schweiz verwenden und funktioniert die SwissCovid-App auch im Ausland?

Der Datenaustausch funktioniert noch nicht über die Landesgrenze und pro Land kann man momentan nur eine Tracing-App installieren. Wer in der Schweiz lebt, sollte deshalb die SwissCovid-App des Bundes installieren.

Rein technisch kann die SwissCovid-App wiederum bereits bald auch in Deutschland, Österreich und Italien eingesetzt werden – wenn rechtzeitig eine Einigung mit der EU zustande kommt. Geplant ist das grössere Update der App gemäss BAG für August. Dann könnte man im Ausland wählen, in welchem der drei Länder sie bei möglichen Kontakten mit Corona-Infizierten gewarnt werden wollen. Mit Frankreich wird der Austausch nicht funktionieren, weil das Land eine andere Schnittstelle benützt.

SRF User nutzen SwissCovid-App rege

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  • Rund 4900 Userinnen und User haben an einer nicht repräsentativen SRF-Online-Umfrage zur SwissCovid-App am Tag der Lancierung mitgemacht.
  • 82 Prozent von ihnen sagten, dass sie die App installieren werden.
  • 18 Prozent wollen darauf verzichten.

Funktioniert die App nur, wenn ich irgendwo im WLAN bin?

Die App braucht permanent Bluetooth, aber nicht ständig eine WLAN-Verbindung. Die App holt sich mehrmals pro Tag die Codes von infizierten Personen über das Internet, etwa über WLAN.

Gibt es Lücken in der Nachverfolgung, wenn ich nicht im WLAN bin?

Lücken gibt es, wenn man die App oder die Bluetooth-Verbindung ausschaltet. Dann kann die App keine Begegnungen aufzeichnen.

Damit die App sich die Codes von infizierten Personen holen kann, braucht sie sporadisch Internetzugang (z.B. WLAN). Ist dieser Zugang über längere Zeit blockiert, so kann die App nicht warnen.

Wird die SwissCovid-App in gewissen Regionen nicht unterstützt?

Es wurde beobachtet, dass iOS (iPhone) bei eingeschaltetem Covid-19-Kontaktprotokoll eine Meldung zur geänderten Region («Region Change») schaltet, obwohl man sich nur innerhalb der Schweiz aufgehalten hat. Dieses Pop-up sollte gemäss Apple nur dann erscheinen, wenn sich der Nutzer in einem ausländischen Handynetz befindet – in Grenzregionen kann dies der Fall sein. Der Fehler wurde an Apple gemeldet. Das Pop-up schränkt die Funktionsweise der App nicht ein.

Ab welchen Betriebssystemen der wichtigsten Anbieter kann man die App installieren?

  • Auf Android-Geräten muss Android 6 oder neuer installiert sein.
  • Das iPhone braucht iOS 13.5. Diese Version des Betriebssystems kann man auf Geräten installieren, die im Herbst 2015 oder später auf den Markt kamen. Das sind das iPhone 6s, 6s Plus und SE der ersten Generation.

Darf man jemandem in einer Örtlichkeit (Laden, Behörde, Restaurants usw.) keinen Einlass gewähren, weil er die SwissCovid-App nicht benützt?

Vor der Einführung der App hat das Parlament auf einer gesetzlichen Grundlage beharrt, die solche Bevorzugungen oder Benachteiligungen ausdrücklich verbietet.

Die Nutzung der SwissCovid-App ist freiwillig: Man kann sie jederzeit stoppen und später wieder einschalten und natürlich auch deinstallieren. Selbst wenn man sich angesteckt hat, ist es immer noch freiwillig, ob man diese Information an die anderen Apps weitergibt oder nicht.

Sieht man, wie lange die App in Betrieb ist und wie viele Kontakte sie gesammelt hat?

Die App zeigt nur an, ob sie aktiv ist. Wenn man einer infizierten Person über längere Zeit so nahe kam, dass eine Ansteckung möglich wäre, wird man gewarnt. Ausser Informationen zum richtigen Verhalten bei einer Warnung, gibt es sonst nichts zu sehen.

Die App funktioniert mit Bluetooth. Wieso werde ich trotzdem aufgefordert, meine GPS-Daten freizugeben?

Obwohl die SwissCovid-App keine GPS-Daten sammelt, müssen Android-Nutzer die Zustimmung zur Ortung geben. Damit eine App auf Android Bluetooth nutzen darf, braucht sie auch die Bewilligung für die Ortung. Gemeint ist damit nicht die Lokalisierung über das GPS, sondern über eine spezielle Bluetooth-Technologie, die vor allem in grossen geschlossenen Räumen (z.B. in einem Einkaufszentrum) zum Einsatz kommen könnte.

Eine App, die Bluetooth einsetzt, könnte theoretisch solche Tracking-Dienste in Anspruch nehmen. Deshalb braucht es auf Android-Geräten die Zustimmung zur Ortung, auch wenn die SwissCovid-App nicht festhält, wo eine Begegnung stattgefunden hat.

Für Bluetooth-Verbindungen, die auf zwei Geräte beschränkt sind, braucht es keine Zustimmung zur Ortung. Zum Beispiel zwischen einem Smartphone und einem Lautsprecher.

Peter Buchmann

Peter Buchmann

SRF-Digitalredaktor

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Peter Buchmann arbeitet seit 2013 bei der SRF-Digitalredaktion. Zuvor war er als Entwickler tätig. Buchmann blickt auf ein Studium der Japanologie, Sinologie und Informatik zurück.

Tagesschau, 25.06.2020, 19:30 Uhr

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