Auf den Visualisierungen scheint das Hochhaus in Vals bereits gebaut. 381 Meter ragt die Nadel in den Himmel, während sich in der Glasfassade Berge und Wolken spiegeln. In Realität ist das Architekturbüro Morphosis, das den Auftrag für den Hotelturm in Vals bekommen hat, noch in der Planungsphase. Derzeit sei man daran das Projekt zu konkretisieren, sagte Chefarchitekt Thom Mayne am Rand einer Veranstaltung in Vals.
Es sei offen, wie das Fundament des 381 Meter hohen Turms realisiert werden soll. Man sei sich bewusst, dass die hydrologische Situation im Boden aufgrund der Valser Mineralquelle komplex sei. Doch habe man erste Abklärungen getroffen und sei zum jetzigen Zeitpunkt davon überzeugt, den Bau realisieren zu können.
The answer is right now: The project is completely plausible with the existing conditions. Otherwise we wouldn't continue it».
Keine Auskunft gab Mayne zur Frage, was für ein Fundamentstyp geplant sei. Es gebe zwei Möglichkeiten, entweder in die Tiefe oder in die Breite, aber dies sei alles viel zu technisch, um zu erklären. Ein Jahr müsse man nun für die nötigen Abklärungen rechnen.
Turmbau ist ein Risiko für das Valser Wasser
Die Architektur des Fundaments spielt eine wichtige Rolle wegen des Mineralwassers. Der Boden unterhalb der Therme und damit auch unterhalb des Bauplatzes ist durchdrungen von einem komplexen hydrologischen System. Das Wasser der Mineralquelle steht unter Druck und muss deshalb nicht gepumpt werden.
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1996 bohrte ein Geologe versehentlich das System auf 62 Meter Tiefe an (siehe Artikel rechts). Auf einen Schlag sprudelten 600 Liter pro Minute aus dem Bohrloch, gleichzeitig sank der Druck bei der eigentlichen Quelle um fast 20%. Erst nach drei Monaten war das Bohrloch komplett abgedichtet.
Die beiden Architekten Thom Mayne und Tadao Ando traten am Sonntag zum ersten Mal gemeinsam in Vals auf. Sie präsentierten der Bevölkerung die beiden Projekte für ein Hochhaus und einen Park. Diese werden nun in einer Ausstellung präsentiert.
SRF 1, Regionaljournal Graubünden, 17:30 Uhr