Seit 46 Jahren thront der Betonblock im St. Galler Nobelquartier Rotmonten hoch über der Stadt. Vor acht Jahren sind die letzten Mieter ausgezogen und seither regiert der Zerfall. Es gibt Wasserschäden, Risse in den Wänden, in der Luft liegt Modergeruch. Der Zerfall diente den Kunstschaffenden als Inspiration für Neues. Was sie im Block vorgefunden haben, nehmen sie als Basis für Neues.
«Ein geiler Block»
Die St. Galler Künstlerin Anita Zimmermann ist die Initiantin des «geilen Blocks». «Wir hätten seit 20 Jahre gerne eine eigene Jahresausstellung in der Stadt», sagt Zimmermann. Weil das bis jetzt nicht klappte, hat sie es selber in die Hand genommen. Auf der Suche nach Räumlichkeiten ist sie auf den Betonblock in Rotmonten gestossen. Sie ging hin, schaute den Block von aussen an und fand: «Was für ein geiler Block!»
«Kunst braucht Kunst»
Anita Zimmermann träumt von einer Jahresausstellung für St. Galler Künstler. Der Geile Block schliesst am 28. Juni seine Türen. Doch die Künstlerin gibt nicht auf: «Ich möchte, dass uns die Stadt mehr Wertschätzung entgegenbringt und sich mit uns brüstet. Kein Künstler kann von der Kunst leben. Da stimmt doch etwas nicht. Kunst braucht Kunst.»