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Zentralschweiz Wirtschaft soll Flüchtlinge beschäftigen

Die Wirtschaft müsse vermehrt Asylsuchende in den Arbeitsprozess integrieren. Die Forderung stellte nicht ein Hilfswerk, sondern der Präsident der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz, Hans Wicki, am traditionellen Neujahrsapéro der IHZ. Unternehmer reagieren mit ja, aber.

Menschen, die einen positiven Asylentscheid erhalten und in der Schweiz bleiben können, seien häufig Sozialhilfebezüger. Das sei eine «sozialpolitische und finanzielle Zeitbombe», sagte Hans Wicki, Präsident der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz, am traditionellen Neujahrsanlass der Wirtschaftsorganisation vor rund 550 geladenen Gästen am Montag.

Polemische Abschottungsparolen seien der falsche Weg, um das Problem mit den Flüchtlingen zu lösen. Vielmehr brauche es Jobs für diese Menschen.

Wicki forderte deshalb neue Modelle zur Arbeitsreintegration. Gefragt sei das Engagement der Wirtschaft. Sie müsse bereit sein, Flüchtlinge einzustellen. Gefragt sei aber auch die Politik. Sie müsse die Rahmenbedingungen schaffen. So sei es nötig, dass Flüchtlinge, die noch nicht voll leistungsfähig seien, zu tieferen Löhnen eingestellt werden könnten.

Gemischte Reaktionen

FDP-Politiker Wicki, der im Herbst für den Kanton Nidwalden in den Ständerat gewählt wurde, adressierte seine Forderung direkt an die Zentralschweizer Wirtschaftsspitze. Die hatte sich zum Jahresauftakt im Luzerner Hotel Schweizerhof versammelt. Bei Weisswein und Häppchen nahmen die Firmenchefs das Anliegen ihres Präsidenten zur Kenntnis.

Kaum ein Unternehmer, der grundsätzlich dagegen ist, Asylsuchende anzustellen. Allerdings müssten dafür sowohl die gesetzlichen Rahmenbedingungen wie auch die persönlichen Fähigkeiten der Arbeitsuchenden stimmen. Paul Note, Chef des Pharma-Unternehmens Geistlich in Wolhusen, sagte etwa: «Wir brauchen treue, motivierte und leistungsfähige Mitarbeiter.» Wenn ein Asylbewerber diese Bedingungen erfülle, spreche nichts gegen eine Rekrutierung.

Für Max Renggli, Inhaber der gleichnamigen Holzbaufirma im Kanton Luzern, müssen Politik und Wirtschaft in dieser Frage Hand in Hand gehen. Es sei viel zu teuer, wenn Asylsuchende keine Arbeit und Aufgabe hätten. Die Integration von solchen Menschen brauche aber Zeit, weshalb etwa beim Lohn Anpassungen möglich sein müssten.

Skeptisch ist dagegen Franz Grüter, neu gewählter SVP-Nationalrat und Chef des Internetdienstleisters green.ch. Er sei strikte dagegen, dass Flüchtlinge, die nur vorübergehend in der Schweiz bleiben dürfen, in die Arbeitswelt integriert würden. Sie hätten das Land wieder zu verlassen. Bei jenen, die bleiben dürfen, könne er sich einen begrenzten Arbeitseinsatz vorstellen, um unter anderem die Kosten für Sozialleistungen zu reduzieren.

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