Alle Welt spricht über Dada, zum 100-Jahr-Jubiläum ist Dada allgegenwärtig. SRF widmet der Kunstrichtung in diesen Tagen einen Schwerpunkt. Dada ist weltbekannt, dennoch löst der Begriff bei vielen nur vage Assoziationen aus. Was ging damals vor im Zürcher Niederdorf? Wer waren die Künstler, die hinter Dada steckten, was machten sie genau und was wollten sie ausdrücken?
Mit dem kleinen «Dada-Lexikon» des «Regionaljournal Zürich Schaffhausen» stehen Sie nie mehr verlegen dabei, wenn die Frage auf Dada kommt, sondern brillieren mit fundiertem Dada-Wissen.
Warum gab es Dada?
Schon Ur-Dadaist Hugo Ball befasste sich mit dieser Frage: In einer Zeit des Wirtschaftsfatalismus' seien die Menschen verstrickt und gekettet im Produktivitätszwang. Dada sei eine Möglichkeit gewesen, sich diesen Zwängen zu entziehen, findet heute Cabaret-Voltaire-Chef Adrian Notz. Dadaisten hätten sich orgiastisch allem entgegengesetzt, was Nützlich und Brauchbar gewesen sei.
Wie klang Dada?
Klanggedichte, Liebesseufzer, Muh-Muhs und Miaus: Dada klang vielfältig. Manchmal wurde auch einfach einen Abend lang geschrien. Das weiss «Cabaret Voltaire»-Leiter Adrian Notz. Legendär etwa: Tristan Tzaras Brüllgedicht. Langweilig war es an Dada-Soirées jedenfalls nie.
Wo war Dada?
«Da war Dada», sagt Adrian Notz, heutiger Leiter des «Cabaret Voltaire». Das Lokal im Niederdorf öffnete am 5. Februar 1916. Die Wände waren schwarz, die Decke blau und es hatte eine Bühne. Wie heute gab es auch eine Bar und ein Restaurant. Und wie heute wurde im «Voltaire» getrunken und gegessen. Vor allem Würste.
Wer machte Dada?
In Zürich waren sieben Personen beteiligt, unter anderem die Künstlerin Sophie Taeuber Arp. Heute ist das Porträt von Sophie Taeuber Arp auf den 50er-Noten abgebildet. Auch andere bekannte Persönlichkeiten waren bei Dada mit dabei, wie zum Beispiel Marcel Duchamp. Insgesamt prägten rund 165 Menschen unterschiedlichster Herkunft Dada von 1916-1923.
Was ist Dada?
Was Dada wirklich ist, lässt sich nur umschreiben. «Dada ist ein Ereignis aus Tanz, Literatur, bildender Kunst, Bühnenbild und Musik», sagt Adrian Notz, Direktor des «Cabaret Voltaire». Dada wolle die Kunst näher zum Menschen bringen. «Das Schöne ist», sagt Adrian Notz, «Dada entzieht sich immer wieder der Definition.»