Die Argumente dafür: Im Kanton Zug gäbe es einiges zu tun, findet Andreas Lustenberger (Alternative-die Grünen, ALG). Etwa bei der Sicherheit: «Velowege enden plötzlich, und man befindet sich mitten auf einer Hauptstrasse.» Mit dem Velo zur Arbeit oder zum Einkaufen zu fahren, bedeute häufig, Umwege zu nehmen. «Das führt dazu, dass viele Leute dann doch das Auto oder den Zug nehmen», so Lustenberger. Deshalb haben die ALG, der Verkehrsclub Schweiz (VCS) und Pro Velo Zug eine Initiative lanciert.
Die Initiative: Die Velonetz-Initiative besteht aus acht Punkten. Im Kern verlangt sie ein sicheres und durchgehendes Netz aus Velorouten im Kanton Zug bis 2030. Zentrale Wege entlang von Hauptstrassen sollen einen separaten, physisch abgetrennte Veloweg erhalten. An den Zielorten soll es zudem genügend Parkplätze geben und Ladestationen für E-Bikes.
Die Argumente dagegen: Die Initiative sei überflüssig, finden FDP, Mitte und SVP. «Sieben der acht Forderungen sind bereits umgesetzt», sagt Michael Arnold (FDP). Die einzige noch offene Forderung sei nicht realistisch. Für eine separate Velospur seien die Platzverhältnisse mancherorts zu eng, etwa in Walchwil oder Unterägeri. Ausserdem sei das Vorgehen via Initiative der falsche Weg: «In der Verfassung sollen verschiedene Mobilitätsformen nicht gegeneinander ausgespielt werden.»
Zweite Abstimmung nötig: Sollte die Initiative am 9. Juni vom Zuger Stimmvolk angenommen werden, wird die Verfassung noch nicht geändert. Grund dafür ist, dass die Initiative als «allgemeine Anregung» formuliert wurde. Konkrete Änderungsvorschläge für die Zuger Verfassung fehlen darin. Bei einem Ja zur Velonetz-Initiative müssten diese Änderungen noch formuliert werden. Anschliessend bräuchte es nochmals eine Abstimmung.