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Alterswohnungen fair vergeben Zürcher Seniorinnen und Senioren schätzen das neue Vergabemodell

Wer die Kriterien erfüllt, kann sich auf jede freie Alterswohnung der Stadt Zürich bewerben. Auch der Mieterverband ist zufrieden mit dem neuen System.

Die Stadt Zürich hat ihr Vergabesystem für Alterswohnungen grundlegend überarbeitet. Es gibt keine Wartelisten mehr, dafür seit einem Jahr ein neues Verfahren, das auf klaren Kriterien basiert. Damit sollen Seniorinnen und Senioren schneller und fairer zu einer passenden Wohnung kommen.

Zur Vorgeschichte

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  • Früher mussten Seniorinnen und Senioren bis zu zehn Jahre auf eine Alterswohnung warten.
  • Ein erster Reformversuch mit einem Losverfahren sorgte für Proteste – viele fühlten sich unfair behandelt.
  • Das neue System setzt auf klare Kriterien und soll gerechter und transparenter sein.

Seither können sich Seniorinnen und Senioren online auf jede freie Alterswohnung der Stadt bewerben. Die Inserate werden im Internet, in einem Newsletter und im Tagblatt der Stadt Zürich publiziert. Unterstützung bei der Onlinebewerbung erhalten ältere Menschen bei 13 Anlaufstellen in den Quartieren und bei einer Telefonhotline.

Altere Frau trocknet einen Teller in der Küche
Legende: Mit der Warteliste dauerte es in Zürich manchmal zehn Jahre, bis eine Alterswohnung auch nur besichtigt werden konnte. (Symbolbild) Keystone / Gaetan Bally

Bewerbungen bewertet die Stadt nach einem Punktesystem. Dabei berücksichtigt sie unter anderem gesundheitliche Einschränkungen, einen drohenden Wohnungsverlust oder finanzielle Notlagen.

Auch ein besonderer Bezug zum Quartier kann die Chancen einer Person erhöhen. Gleichzeitig bleibt ein Drittel der Besichtigungstermine für Bewerberinnen und Bewerber ohne akute Dringlichkeit reserviert – um allen eine faire Chance zu geben.

Einbezug der Betroffenen hat Erfolg gebracht

Erste Rückmeldungen deuten darauf hin, dass die Neuerungen gut ankommen. Der zuständige Stadtrat Andreas Hauri (GLP) sagt auf Anfrage von Radio SRF: «Es läuft praktisch reibungslos.» Das neue System sei fairer als das alte und «weniger zufällig». Entscheidend für den Erfolg sei, dass die Stadt den neuen Prozess gemeinsam mit älteren Menschen und Fachpersonen entwickelt habe.

Das anerkennt auch der Mieterinnen- und Mieterverband Zürich. Kommunikationsleiter Walter Angst sagt: «Ich habe keine negativen Rückmeldungen erhalten.» Es habe sich gelohnt, dass sich ältere Menschen gewehrt hätten. Ausserdem merkten sie, dass es bei der Stiftung Alterswohnungen, die das Angebot der Stadt betreut, sehr engagierte Leute gebe.

Die Nachfrage nach Alterswohnungen ist immer noch grösser als das Angebot.
Autor: Andreas Hauri Stadtrat Zürich

Doch auch wenn es keine negativen Rückmeldungen zum neuen Vergabemodell gibt, ist für Stadtrat Andreas Hauri klar: Bei den Alterswohnungen brauche es noch mehr Anstrengungen. «Die Nachfrage ist immer noch grösser als das Angebot», sagt er. Deshalb sei die Stadt daran, in den nächsten zehn Jahren tausend zusätzliche Wohnungen zu schaffen. Derzeit umfasst das Angebot rund 2000 städtische Alterswohnungen.

Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 27.10.2025, 6:31 Uhr ; 

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