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Aufbauhilfe für die Ukraine 1500 Walliser Solarpanels für ein Spital im kriegsversehrten Land

An der Berner Fachhochschule bilden sich Ukrainerinnen und Ukrainer weiter – und erarbeiten Hilfsprojekte für ihr Heimatland.

1500 Solarpanels werden von Visp aus in die Ukraine transportiert – ein kleines Kraftwerk. Die Photovoltaik-Anlage wird ein zweites Leben an einem Spital in der Stadt Kalusch in der Westukraine haben – und dort zur autarken Stromversorgung beitragen.

Wir danken von ganzem Herzen für die Hilfe!
Autor: Irina Kylko Kopf des Hilfsprojekts mit Solarpanels für das Spital in Kalusch

Entstanden ist diese Hilfe aus einem Projekt der Berner Fachhochschule. Dort absolvieren vor allem ukrainische Frauen eine Weiterbildung in «Rebuild Ukraine», im Wiederaufbau der Ukraine.

Sattelschlepper mit Panels in Richtung Ukraine

Beim Laden der LKWs im Oberwallis ist zwischen Gabelstaplern und Sattelschleppern auch Irina Kylko anwesend. Sie telefoniert, organisiert, notiert. Kylko ist der Kopf dieses Projekts.

Hubstapler belädt Lastwagen.
Legende: In Visp werden die 1500 Solarpanels auf Lastwagen verladen. Für den Transport des kleinen Solarkraftwerks braucht es mehrere LKWs. SRF/Matthias Baumer

Ihr Lob an alle in der Schweiz, die der Ukraine irgendwie helfen, ist geradezu überschwänglich. «Wir danken von ganzem Herzen für die Hilfe!», sagt sie.

Die Energieversorgung für das Spital in Kalusch ist eines von 15 Projekten, welche aus der Weiterbildung «Wiederaufbau Ukraine» entstanden sind. Davon seien drei Projekte in der Umsetzung, schreibt Studienleiterin Mariana Melnykovych. Die übrigen warteten noch auf Finanzierung oder Partnerschaften.

Es ist nicht einfach, nach Geld für die Projekte zu fragen.
Autor: Irina Kylko Kopf des Hilfsprojekts mit Solarpanels für das Spital in Kalusch

Harzt es mit dieser Art Wiederaufbauhilfe? «Es ist nicht einfach, nach Geld zu fragen», sagt Kylko. Die Projekte bräuchten Zeit. Denn es sei manchmal schwierig, etwas Wichtiges in kurzer Zeit zu realisieren. Sie betont aber: «Es ist ein steter Fluss von Projekten für den Wiederaufbau.»

Dazu gehört unter anderem, dass ein Glashersteller tausende Fenster in der Ukraine ersetzt hat oder ein Schweizer Unternehmen Befestigungen für Eisenbahnschienen. Das habe das Bahnnetz gestärkt, schreibt Lorenz Jakob, Kommunikationschef des Staatssekretariats für Wirtschaft Seco.

Vielfältige Projekte mit Bundeshilfe

Ebenfalls in der Pipeline für den Wiederaufbau in der Ukraine befinden sich von der Berner Fachhochschule unabhängige Projekte. So will etwa der Bundesrat Schweizer Unternehmen unterstützen, damit sie sich stärker für den Wiederaufbau einsetzen können.

Knapp 100 Millionen Franken fliessen in zwölf Projekte. Sie sollen diesen Herbst starten und betreffen den Hausbau, die Energieversorgung oder die Medizin.

«Wir tun, was wir können, das ist ganz wichtig», sagt Patrick Bay, Geschäftsführer einer Firmengruppe, die mit Bahntechnik, Maschinen oder Kabeltechnik arbeitet. Seine Firma beteiligt sich am Transfer der Solarpanels aus dem Wallis in die Ukraine und am Aufbau der Energieversorgung für das Spital in Kalusch.

Berner Fachhochschule expandiert nach Lwiw

Den ersten Transport von Solarpanels habe noch das Seco bezahlt, sagt Iryna Kylko. Doch schon den aktuellen Transfer übernahm der Bund nicht mehr. Und so springt jetzt eine private Firma ein.

Immerhin: Das Seco finanziert jene Plattform mit, über welche sich Schweizer Unternehmen mit der Ukraine verknüpfen können. Und darüber sei dieser zweite Transport möglich geworden, heisst es vom Seco.

Künftig will das Seco auch Weiterbildungen der Berner Fachhochschule direkt in der Ukraine – in Lwiw – unterstützen. Und schon bald geht der Studiengang in Wiederaufbau der Ukraine in Bern in die nächste, die vierte Runde.

Der Strom an Hilfsprojekten aus der Schweiz für die Ukraine reisst also nicht ab.

 

Rendez-vous, 16.10.2025, 12:30 Uhr;stal;weds

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