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Basis in Obwalden statt Zürich Rega: «Wir wollen möglichst viele Mitarbeitende behalten»

  • Die Rega hat beim Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) das Baugesuch für ihren neuen Hauptsitz eingereicht.
  • Die Rettungsflugwacht plant, von Zürich nach Kägiswil in Obwalden zu ziehen.
  • Rund 200 Angestellte müssen ihren Arbeitsplatz wechseln.

Nun macht die Rega Ernst mit ihren Plänen, ihren Hauptsitz vom Flughafen Zürich nach Obwalden zu verlegen. Sie hat am Donnerstag beim Bazl ein Baugesuch für einen neuen Hauptsitz auf dem früheren Militärflugplatz Kägiswil eingereicht, wie die Rega mitteilt.

Unser Ziel ist, dass wir möglichst viele Mitarbeitende behalten können.
Autor: Adrian Schindler Mediensprecher Rega

In Kägiswil möchte sie ihre nationale Luftrettungszentrale, ihre Verwaltungseinheiten, den Hauptsitz der Alpinen Rettung Schweiz sowie den Unterhaltsbetrieb der Helikopterflotte ansiedeln, also quasi die Helikopter-Garage. Mit dem Umzug von Zürich nach Obwalden müssen rund 200 Angestellte ihren Arbeitsort wechseln.

Betroffen wären etwa Helikoptermechanikerinnen, Einsatzleiter oder Mitarbeiterinnen der Buchhaltung. Mediensprecher Adrian Schindler sagt: «Es ist das Ziel der Rega, dass wir möglichst viele Mitarbeitende behalten können.» Bevor die Rega allerdings konkrete Gespräche mit einzelnen Angestellten führen könne, brauche sie Planungssicherheit.

Kleines Flugzeug auf Landebahn vor Bergkulisse
Legende: Beim früheren Militärflugplatz in Kägiswil soll in wenigen Jahren die Rega beheimatet sein. KEYSTONE/Urs Flueeler

Denn zunächst benötigt die Rega die Bewilligung für den Bau. Der Ball liege nun beim Bazl. Das Amt müsse beispielsweise prüfen, ob die Umweltvorgaben eingehalten und die Sicherheitsanforderungen gewährleistet werden. Und doch sagt Schindler zur Einreichung des Baugesuchs: «Das ist ein wichtiger Schritt in diesem Projekt.»

Schindler gibt ausserdem zu bedenken, dass nicht alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die am heutigen Hauptsitz am Flughafen Zürich arbeiten, auch dort wohnen. Die Leute kämen bereits heute aus unterschiedlichen Regionen.

Umnutzung noch nicht bewilligt

Bevor die Rega Umzugskartons packen kann, muss zudem der Bund über die Umnutzung des ehemaligen Militärflugplatzes entscheiden. Das Areal soll in ein ziviles Flugfeld umgewandelt werden – eine zentrale Voraussetzung, damit die Rega ihre Helikopter in Kägiswil landen und warten kann.

Ist es für die Rega kein Risiko, mit ihrem Baugesuch bereits Nägel mit Köpfen zu machen, bevor dieser Entscheid gefallen ist? Schindler verneint und sagt, die Rega habe positive Signale erhalten und könne auf die Unterstützung der Gemeinde und des Kantons zählen. «Wir spüren, dass man ein grosses Interesse hat, dass die Rega nach Kägiswil zieht.»

Doch es gibt in der Region auch Widerstand. So befürchtet die Flugplatzgenossenschaft Obwalden (FGOW), dass sie aufgrund der Pläne der Rega vom Flugplatz in Kägiswil verdrängt werden könnte. Über 9000 Personen haben eine Petition unterschrieben, die den Erhalt des Flugplatzes Kägiswil als wichtige regionale Ausbildungsplattform für den Motor- und Segelflug fordert. Gegen diese Darstellung hat sich die Rega in der Vergangenheit bereits mehrfach gewehrt.

Ambulanz-Jets bald in Bern stationiert?

Noch offen ist, wo die drei Ambulanz-Jets künftig stationiert werden. Derzeit sind zwei möglichen Standorte im Rennen: eine andere Parzelle des Flughafens Zürich oder der Flughafen Bern-Belp. «Der Entscheid ist noch nicht gefällt», sagt Rega-Sprecher Adrian Schindler. Voraussichtlich folge dieser in der ersten Jahreshälfte 2026.

Medizinische Evakuierung von Menschen am Flughafen neben Ambulanz und Flugzeug
Legende: Wo die Jets der Rega künftig stationiert werden sollen, ist noch nicht klar. KEYSTONE/POOL/Michael Buholzer

Ihren bisherigen Hauptsitz am Flughafen Zürich muss die Rega bis spätestens Ende 2030 räumen. Dies, weil ihre Hangars einem neuen Rollweg weichen müssen. Ausserdem braucht die Rega mehr Platz. Wenn alles klappe wie geplant, dann wolle die Rega ihren Hauptsitz ungefähr Mitte 2030 nach Kägiswil verlegen.

Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 19.12.2025, 6:31 Uhr ; 

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