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Bilanz der SBB Bodycams tragen zur Entschärfung von Konflikten bei

  • Bodycams haben sich nach Einschätzung der SBB als sinnvolles Einsatzmittel zur Entschärfung von Konflikten und zur Beweissicherung bewährt.
  • Dies ist das Fazit nach einem guten Jahr des landesweiten Einsatzes der Kameras an den Uniformwesten der Transportpolizei.
  • Die Zahl der Tätlichkeiten gegen Polizisten und Polizistinnen ging im Vergleich zur Vorjahresperiode um 11 Prozent zurück.

Bei fast der Hälfte der angehaltenen Personen konnte durch das Ankündigen einer Aufnahme eine Entschärfung des Konfliktes erreicht werden, wie es in einer Mitteilung der SBB heisst.

Aktiviert wurden Bodycams seit September vergangenen Jahres 687 Mal. In 202 Fällen dienten die Aufnahmen als Beweismittel, und 485 Mal wurden Aufnahmen frühzeitig gestoppt, weil sich die Situation nach Auslösung der Bodycam beruhigte.

Möglicherweise bald bei Kundenbegleitern

Vor diesem Hintergrund möchte die SBB den Einsatz von Bodycams auf freiwilliger Basis auch bei Kundenbegleiterinnen und Kundenbegleitern testen, heisst es weiter. Bevor dieses Vorhaben konkretisiert werden kann, sind noch rechtliche und datenschutzrechtliche Fragen zu klären.

Zwei Polizeibeamte in Uniform mit Kamera.
Legende: Jede Patrouille der Transportpolizei ist mit mindestens einer Bodycam ausgerüstet – wenn eine Situation zu eskalieren droht, wird sie eingeschaltet. KEYSTONE/Michael Buholzer

Die Bodycams dienen nach Angaben der SBB der Abschreckung von potenziellen Täterinnen und Tätern, der Deeskalation von Konflikten und, wenn nötig, der Aufzeichnung zur Beweissicherung.

Transparenz bei Aktivierung

Die Polizistinnen und Polizisten kündigen laut SBB die Aktivierung der Bodycam jeweils mündlich an, sofern es die Situation erlaubt. Bei Aktivierung blinken demnach die drei Front-LED rot und ein Signalton ertönt.

Auch die zu kontrollierende Person könne die Aktivierung der Bodycam verlangen. Die aufgezeichneten Videodaten werden auf Servern der SBB in der Schweiz gesichert.

Automatische Löschung nach 100 Tagen

Zugriff auf diese Aufnahmen haben ausschliesslich spezialisierte Fachkräfte der Transportpolizei zu Beweiszwecken, wie es in der Mitteilung heisst. Eine manuelle Bearbeitung oder Löschung der Aufnahmen sei nicht möglich.

Nach 100 Tagen werden die Daten automatisch gelöscht, sofern keine Editionsverfügung der Strafuntersuchungsbehörde zur Herausgabe der Daten vorliegt. Jede Löschung werde dokumentiert.

SRF 4 News, 3.11.2025, 12 Uhr ; 

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