- Im Februar gab es in einem Aargauer Wohnquartier in Staufen eine heftige Explosion.
- Jetzt ist klar: Es war kaum ein Suizid, sondern eine Verkettung ungünstiger Umstände, sagen die Ermittler.
- Es gelangte Gas aus einer beschädigten Leitung ins Erdreich und von dort ins Gebäude. Später kam es zur Explosion.
- Beim Brand kamen zwei Personen ums Leben.
Die Explosion ereignete sich damals am Abend um 20 Uhr. Die Situation vor Ort glich gemäss SRF-Korrespondent Mario Gutknecht «einem Trümmerfeld». Das betroffene Haus war eingestürzt, das Wohnhaus nebenan geschädigt. Die nahe gelegene Bahnstrecke Lenzburg–Luzern wurde zunächst gesperrt, später wieder freigegeben.
Im Februar wurde in der Brandruine eine Leiche gefunden. Eine weitere Person galt als vermisst. Später wurde klar: Bei der Explosion kamen zwei Personen ums Leben. Die Staatsanwaltschaft habe die Ermittlung weitgehend abgeschlossen, teilt die Gemeinde Staufen AG mit. In der Mitteilung steht:
- Ein Suizid der beiden Bewohner gilt als unwahrscheinlich.
- Ein strafbares Verhalten konnte nicht festgestellt werden.
- Hinweise deuten auf eine Verkettung unglücklicher Umstände hin.
- Was genau das Gas zum Entzünden brachte, ist nicht klar.
Die Behörden prüfen nun mögliche Risiken und weitere Schritte in der Gegend des Vorfalls. Man habe «wichtige Informationen zu den örtlichen Gegebenheiten» im Rahmen von Gutachten erhalten, so die Gemeinde Staufen weiter.
Gasleck im Erdreich
Gemäss Abklärungen befand sich im betroffenen Quartier bis 1930 eine Deponie. Später stand hier eine Gärtnerei, dann Wohnhäuser.
Expertisen hätten gezeigt, dass es im Erdreich zu Verschiebungen kam, welche Auswirkungen auf die Gasleitungen des betroffenen Hauses hatten. Eine Gasleitung zum Haus war zudem nicht richtig «umhüllt».
Das Gas gelangte via Erdreich in den Keller des Hauses. Ein Funken eines Elektrogeräts oder eines Lichtschalters habe wohl gereicht, um die Explosion anzurichten, heisst es in der Mitteilung weiter.
Sanierung der Leitungen geplant
«Wir nehmen die Ergebnisse der Untersuchung mit Betroffenheit zur Kenntnis», sagt der Staufner Gemeinderat Patrick Braun. Die Gasleitungen wurden 2020 überprüft; es wurden damals keine undichten Stellen im Netz festgestellt.
Auch nach der Explosion wurden die Leitungen geprüft. «Dabei wurden keine Undichtheiten im Netz festgestellt», teilt die Gemeinde mit. Man habe auch alle Gebäudeinstallationen der Wohnhäuser präventiv überprüft.
Nun will die Gemeinde zusammen mit der zuständigen Energiefirma SWL Energie AG die Werkleitungen für Strom, Wasser, Abwasser und Gas im betroffenen Quartier Neudörfli sanieren. Erste Gespräche hätten bereits stattgefunden. Bis zur Sanierung wird das dortige Gasnetz alle drei Monate extern überprüft.