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Bundesratswahlen 2015 Zahlen und Fakten zum Bundesrat

Im November 1848 trat die erste Bundesversammlung zusammen, wählte den ersten Bundesrat und machte Bern zur Bundeshauptstadt. Seither wurden 115 Bundesräte gewählt. Zahlen und Fakten über die Bundesräte.

Legende:
Anzahl Bundesräte nach Parteien seit 1848 Mit Abstand am meisten Bundesräte stellte bisher die FDP. Das Schlusslicht, die BDP, kommt mit Eveline Widmer-Schlumpf und Samuel Schmid auf zwei Bundesräte. admin.ch
  • Die Bundesräte bleiben durchschnittlich rund 10 Jahre im Amt. Die längste Amtsdauer gab es im 19. Jahrhundert. Damals war der Berner FDP-Bundesrat Karl Schenk von 1863 bis 1895 32 Jahre im Amt. Er übernahm zu Beginn das Department des Innern und wechselte zwischenzeitlich ins so genannte Eisenbahn- und Handelsdepartement oder ins Politische Departement – dem ehemaligen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA). Doch hauptsächlich war er Innenminister.
  • Ebenfalls sehr lange in der Landesregierung – nämlich 29 Jahre bis zu seinem Tod – war Guiseppe Motta. Er war für den Kanton Tessin als CVP-Bundesrat im Politischen Departement und dann später im Finanzministerium. In jüngster Zeit sind waren Kurt Furgler (CVP/SG, 15 Jahre), Jean-Pascal Delamuraz (FDP/VD, 15 Jahre) und Kaspar Villiger (FDP/LU, 14 Jahre) sowie Moritz Leuenberger (SP/ZH, 15 Jahre) überdurchschnittlich lange im Amt.
  • Nichtwiederwahlen von Bundesräten gibt es nicht nur seit Christoph Blocher. Seit 1848 kam es viermal dazu: Ulrich Ochsenbein (FDP/BE) 1854, Jean-Jacques Challet-Venel (FDP/GE) 1872, Ruth Metzler (CVP/AI) 2003 und Christoph Blocher (SVP/ZH) 2007.
  • Verschiedentlich wurden Bundesräte gewählt, sie lehnten ihre Wahl jedoch ab. Jüngstes Beispiel ist Francis Matthey (SP/NE), der die Wahl 1993 zu Gunsten von Ruth Dreifuss (SP/GE) ausschlug. Insgesamt sind es fünf Personen, welche die Wahl nicht annahmen. Nebst dem jüngsten Beispiel waren alle Ereignisse im 19. Jahrhundert. Neben Matthey waren alle vier restlichen Politiker, welche eine Wahl ausschlugen aus der FDP: Zwei Waadtländer, ein St. Galler und ein Basler.
  • Bis 1984 wurde die Landesregierung ausschliesslich von Männern besetzt. Die Liste der Bundesrätinnen ist rasch aufgezählt: 1984 Elisabeth Kopp (FDP/ZH), 1993 Ruth Dreifuss (SP/GE), 1999 Ruth Metzler-Arnold (CVP/AI), 2002 Micheline Calmy-Rey (SP/GE), 2006 Doris Leuthard (CVP/AG), 2007 Eveline Widmer-Schlumpf (BDP/GR) und 2010 Simonetta Sommaruga (SP/BE). Der weibliche Teil der Bevölkerung musste somit 13 Jahre nach der Einführung des Frauenstimmrechts warten, bis auch eine Frau in den Bundesrat gewählt wurde.
  • 2010 gab es zum ersten Mal eine Frauenmehrheit im Bundesrat. Denn mit der Wahl von Simonetta Sommaruga (SP/BE) waren erstmals vier Bundesrättinnen in der Regierung. Auch das Amt der Bundeskanzlerin ist seit 2008 mit Corina Casanova von einer Frau besetzt. Mit der Wahl von Alain Berset (SP/FR) als Nachfolgerin von Micheline Calmy-Rey 2012 verlor der Bundesrat die Frauenmehrheit wieder.
  • Der Freisinn dominierte Jahrzehnte lang den Bundesrat. Bei den ersten Wahlen 1848 wurden ausschliesslich sieben Radikale und Liberale berücksichtigt. 43 Jahre lang regierten die Liberalen unangefochten.
  • 1891 wurde erstmals ein Mitglied der Katholisch-Konservativen – die heutige CVP – gewählt. 1929 kam der erste Vertreter der damaligen Bauern-, Gewerbe und Bürgerpartei, die heutige SVP hinzu. Dies war Rudolf Minger, der zwischen 1930 und 1940 das Militärdepartement leitete. 1943 wurden mit der Wahl des Zürchers Ernst Nobs auch die Sozialdemokraten in die Regierung eingebunden.
  • 44 Jahre lang hielt die «Zauberformel» bestand. 1959 kam es zur Bildung einer Mehrparteienregierung mit zwei Freisinnigen, zwei Christdemokraten, zwei Sozialdemokraten und einem Bundesrat der SVP.
  • 2003 kam es zum Bruch der Zauberformel. Die verschiedenen Bundesratsparteien musste nach dem Wahlsieg der SVP einen weiteren Bundesratssitz zugestehen. Dies erfolgte auf Kosten der CVP. Der Wechsel von Eveline Widmer-Schlumpf zur neugegründeten BDP führte zuletzt zur Formel 2:2:1:1:1 – 2 SP, 2 FDP, 1 CVP, 1 BDP, 1 SVP.

Die Wahl des Bundespräsidiums

Rekordhalter
Erster Bundespräsident der Schweiz war in den Jahren 1848 und 1849 der Zürcher Liberale Jonas Furrer. Später wurden meist einflussreiche Bundesräte ins Präsidialamt gewählt. Auf jeweils sechs Präsidialjahre brachten es die Rekordhalter Karl Schenk (FDP/BE) und Emil Welti (FDP/AG). Sie waren aber auch sehr lange im Bundesrat. Das jährliche Rotationsprinzip, wonach die Bundesräte im Turnus zu Vize- und Bundespräsidenten gewählt werden, gibt es erst seit den 1890er-Jahren.
Koppelung zweier Ämter
Bis 1888 war es Usus, dass der Bundespräsident auch die Schweiz nach Aussen vertritt, also das damalige Politische Departement – das heutige EDA – übernimmt. Diese Verbindung der beiden Ämter wurde noch einmal zwischen 1897 und 1920 angewendet.
Glanzresultate bei der Wahl
Zu Glanzresultaten bei der Bundespräsidentenwahl kamen Hans-Peter Tschudi (SP/BS) und Willi Ritschard (SP/SO). Sie erhielten 213 Stimmen. Bis in die 1970er-Jahre wurden generell gute bis sehr gute Resultate für die Bundespräsidenten erzielt.Danach folgten nur noch durchschnittliche Resultat.

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