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Schweiz Damit der Traumberuf nicht zum Alptraum wird

Coiffeuse – oder doch lieber nicht? In manchen Berufen bricht fast jeder dritte Lehrling seine Ausbildung ab und macht etwas anderes. Nun reagiert der Schweizerische Gewerbeverband und will die Schüler von Anfang an besser informieren.

Den richtigen Beruf finden – das fällt fast allen schwer. Oft wüssten die Jugendlichen nicht, was auf sie zukommt in der Lehre, sagt Gewerbeverbands-Direktor Hans-Ulrich Bigler. Die Jungen hätten vielfach eine zu idealistische Vorstellung: «Mit dem Projekt Anforderungsprofile geben wir ihnen ein Instrument in die Hand, um abchecken zu können, was kann ich, was sind meine Begabungen, und auf der anderen Seite: Was sind die Anforderungen an einen zu erlernenden Beruf.»

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Neue Hilfe bei der Berufswahl
aus Rendez-vous vom 23.03.2015. Bild: Symbolbild Keystone
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Die Idee hinter dem Projekt: Je genauer die Jugendlichen die nötigen Anforderungen kennen, desto grösser ist die Chance, dass sie ihre Lehre abschliessen statt abzubrechen.

Ob Augenoptikerin, Buchhändler, Diätkoch oder Zahntechnikerin: Für über 150 Berufe gibt es diese neuen Ausbildungsinformationen schon; abrufbar im Internet unter Anforderungsprofile.ch. Am Ende des laufenden Projekts sollen es 190 Berufe sein.

Unterschiedliche Berufe, unterschiedliche Anforderungen

Für alle Berufe steht auf einem A4-Blatt, was in der Lehre schulisch verlangt wird: Es geht um Fähigkeiten in Mathematik, Naturwissenschaften, Schulsprache und Fremdsprachen. Und je nach Profil sind vor allem gutes Lesen und Schreiben gefragt, oder dann eher der Umgang mit Zahlen.

Die Polygrafin zum Beispiel müsste ihre Arbeit auch anderen erklären können, sagt Peter Theilkäs vom Verband der grafischen Industrie, viscom. Sprachliche Fähigkeiten seien deshalb wichtig: «Polygrafen haben oft auch Kundenkontakt, wenn sie mit ihnen Skripte besprechen und Gestaltungsvorschläge einbringen, die dann professionell umgesetzt werden müssen.»

Nicht-schulische Fähigkeiten sind kaum vergleichbar

Drucktechnologen dagegen müssten vor allem technisch versiert sein. Da sei mehr der Typ stiller Schaffer an der Maschine gefragt, sagt Theilkäs. Die Anforderungsprofile sollen kein Ersatz sein für die Schnupperlehre und den Eignungstest, sondern eine Ergänzung.

Nicht-schulische Fähigkeiten wie etwa Geschicklichkeit oder Sozialkompetenz stehen auf einem anderen Blatt. Sie lassen sich kaum systematisch katalogisieren und über alle Berufe hinweg vergleichen, sagt Theilkäs: «Für das sind dann eben die Schnupperlehrtage, die Aufschluss über Sozialkompetenzen, Integration in den Lehrbetrieb geben. Oder eben auch die gescheiten Hände: Das kann man rein schulisch nicht abchecken.»

Das Zaubermittel gegen zu häufige Lehrabbrüche sind die Anforderungsprofile nicht. Aber sie können bei der Berufswahl helfen.

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