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Fahrplanwechsel 2025 Schaffhausen sagt: Adieu, Trolleybus!

Am Wochenende mustert Schaffhausen seine Trolleybusse aus. Auf einer letzten Fahrt mit einem leidenschaftlichen Chauffeur.

Für Zoran Zlatkov ist der Trolleybus nicht nur einfach ein Fahrzeug. Er bedeutet dem Chauffeur viel mehr. «Das ist Leidenschaft. Der Trolleybus ist bequem, ruhig, und ich kann schön anfahren, wegfahren – perfekt.» Bei anderen Bussen sei das nicht so.

Auch bei den Fahrgästen sei der Trolleybus beliebt, schwärmt Zoran Zlatkov, der seit 25 Jahren im Schaffhauser Busnetz unterwegs ist. Nicht zuletzt, weil die Passagiere die gepolsterten Sitze mögen; anders als diejenigen aus Holz in den neuen Stadtbussen.

Bald ist die Ära der Trolleybusse in Schaffhausen allerdings Geschichte. Am Wochenende werden die letzten sieben Exemplare definitiv ausgemustert. Der Grund: die vielen Baustellen in der Stadt.

Wenn gebaut wird, gehe die Diskussion los, wer nun die Fahrleitungen umhänge und die Kosten dafür übernehme, sagt Patrick Altenburger, Chef der Schaffhauser Verkehrsbetriebe VBSH. «Deshalb sind wir zum Schluss gekommen, dass es besser ist, die Trolleybusse auszumustern und weitere Elektrobusse zu beschaffen.»

60-Jahr-Jubiläum fällt aus

Dabei hätten die Trolleybusse in Schaffhausen nächstes Jahr ein Jubiläum feiern können. Eingeführt wurden sie 1966 auf der längsten Route, der Linie 1. Sie ersetzten damals die alten Trams.

In einem Dokumentarfilm der Schaffhauser Verkehrsbetriebe wurde der Trolleybus als wichtiges Verkehrsmittel für «Tausende von Arbeitern» gepriesen, die täglich zwischen Neuhausen und Schaffhausen pendeln. Er stand auch für den wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt.

Wie das Tram wird der Trolleybus mit Strom angetrieben. Gemeinsam ist den Verkehrsmitteln auch, dass sie die Strecke wegen der Fahrleitung nicht verlassen können. Bis heute unterliegen Trolleybusse dem Eisenbahnrecht.

Und: Es besteht auch die Gefahr einer «Entgleisung». Das bedeutet, dass die Stromabnehmerstangen des Fahrzeugs von der Oberleitung abspringen können. Das kann beispielsweise passieren, wenn der Bus ein Hindernis umfahren muss. In einem solchen Fall muss der Chauffeur aussteigen und die Stangen wieder einhängen.

Die sieben Schaffhauser Trolleybusse verfügen allerdings über eine Batterie. Weite Streckenabschnitte können sie also ohne Fahrleitung zurücklegen. An gewissen Stellen sind die Fahrleitungen auch schon abmontiert. Doch streckenweise braucht es die Drähte noch – was ebenfalls ein Grund ist, weshalb die Busse früher ausgemustert werden als geplant.

Ein zweites Leben für die Trolleybusse

Eigentlich hätten diese Trolleybusse bis 2028 fahren sollen. Die kostspielige Umrüstung auf Batterie habe sich trotzdem gelohnt, sagt VBSH-Chef Patrick Altenburger. «Die Busse erhalten nun ein zweites Leben. Wir sind in Verhandlungen mit Interessenten.»

Wo die Busse dereinst im Einsatz stehen werden, kann Patrick Altenburger deshalb noch nicht verraten. Frühere Trolleybusse wurden sogar bis nach Chile verkauft. In Valparaiso etwa waren jahrelang Busse in der gelben Originallackierung und mit Schaffhauser Wappen unterwegs.

Es ist traurig. Aber nicht nur für mich, sondern für alle Trolley-Chauffeure.
Autor: Zoran Zlatkov Trolleybus-Chauffeur

Zoran Zlatkov ist etwas wehmütig, wenn er ans Ende der Schaffhauser Trolleybusse denkt. «Es ist traurig. Aber nicht nur für mich, sondern für alle Trolley-Chauffeure», sagt er. «Man kann es nicht ändern.»

Er geniesst nun die letzten Fahrten mit dem Trolleybus. Nach dem dritten Advent wird er die Passagiere ausschliesslich mit den modernen Batteriebussen durch Schaffhausen chauffieren.

Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 11.12.2025, 17:30 Uhr ; 

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