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Gorilla im Zoo Yeba ist der neue Anführer im Affenhaus im Basler Zoo

Der 13-jährige Yeba wird in die Gorillagruppe integriert, die zuvor von M'Tongé angeführt wurde.

Neugierig, selbstsicher und sanft – so beschreibt der Zoo Basel seinen neuen Silberrücken im Affenhaus: Der 13-jährige Gorilla heisst Yeba, ist 160 Kilogramm schwer und lebt seit kurzem im Basler Zoo.

Poträt eines Gorillas.
Legende: Der neue Silberrücken Yeba wurde am 1. Mai 2012 geboren. Im Oktober 2025 ist das Gorillamännchen ins Affenhaus in Basel eingezogen. KEYSTONE/Georgios Kefalas

Yeba wurde 2012 im Zoo Givskud in Dänemark geboren. Zuletzt lebte er im französischen Zoo Thoiry. Nach Basel kam er im Zuge des Er­haltungs­zucht­programms der European Association of Zoos and Aquaria.

Bei diesem Zuchtprogramm stellen Zoos aus Europa und Westasien sicher, dass die Population gesund bleibt und sich die Tiere vermehren. Dies ist vor allem bei bedrohten Tierarten wichtig. Menschenaffen wie Schimpansen, Gorillas, Bonobos und Orang-Utans gehören zu den bedrohten Tieren.

Gorilla, der im Affengehebe rumläuft.
Legende: Yeba sei aufgeweckt und mutig, sagt der Zoo-Kurator. Dies, obwohl viele Silberrücken «Angsthasen» seien. KEYSTONE/Georgios Kefalas

In Basel soll Yeba nun die Gorillagruppe im Zoo anführen. Das ist neu für ihn, sagt Adrian Baumeyer, Kurator am Zoo Basel. Es sei aber wichtig, dass stets ein Silberrücken da sei. «In der Natur fällt die Gorillagruppe nämlich auseinander, wenn der Silberrücken stirbt. Die Beziehungen, auch unter den Weibchen, laufen alle über ihn», erklärt Baumeyer.

Portät von Gorilla, der etwas isst.
Legende: Yeba bekommt derzeit viele Besuche von Weibchen. So führt der Zoo die Tiere zu einer Gruppe zusammen. KEYSTONE/Georgios Kefalas

Yeba lebte zuvor in einer Gruppe mit ausschliesslich männlichen Tieren. Das ist in Basel anders: Hier hat er mit Joas (36), Adira (19), Makala (10) und Qaziba (6) gleich mehrere Weibchen um sich. Auch Gorillamännchen Mobali (10) lebt in dieser Gruppe. Derzeit führt der Zoo sie mit dem Neuankömmling zusammen.

Einzelbesuche beim Neuen

Der Zoo macht das mit Einzelbesuchen: «Die Weibchen gehen einzeln zu ihm rein und bleiben dort einige Tage, bis er sie dominieren kann», sagt Baumeyer. Dabei habe man beobachtet, dass Yeba seine Dominanz durchsetze, ohne aggressiv zu werden.

Yeba ist er der Nachfolger von M'Tongé. Dieser litt an einer Fuchsbandwurm-Infektion. Im Juni schläferte ihn der Zoo deswegen ein. Silberrücken M'Tongé wurde lediglich 26 Jahre alt.

Gorilla sitzt draussen und riecht an einer seiner Hände.
Legende: M'Tongés Infektion konnte mit Medikamenten in Schach gehalten, aber nicht geheilt werden. Im Juni 2025 verschlechterte sich sein Zustand stark und der Zoo schläferte ihn ein. Zoo Basel

Das bekannteste Tier, das je im Basler Affenhaus gelebt hat, war allerdings kein Silberrücken, sondern das Gorillaweibchen Goma. Sie kam 1959 im Zoo Basel zur Welt. Damit war sie das erste Gorillababy, welches in einem europäischen Zoo geboren wurde. Das interessierte Menschen aus der ganzen Welt. Goma wurde bald zu einem Medienstar.

Ihr erstes Lebensjahr verbrachte das Gorillababy in der Familie des damaligen Zoodirektors Ernst Lang. Bilder von ihr in Windeln, in den Armen des Zoodirektors oder am Tisch zusammen mit seinen Kindern gingen um die Welt.

Goma – die berühmte Gorillafrau aus Basel

2018 starb Goma im Zoo Basel mit 58 Jahren. Für Menschenaffen ist das ein hohes Alter. Sie sei seit Wochen müde gewesen und habe wenig gegessen, liess der Zoo damals die Öffentlichkeit wissen. «Sie ass noch eine Kleinigkeit, legte sich dann aber versteckt in eine Box und reagierte kurz darauf nicht mehr auf die Mitglieder der Gorillagruppe, die immer wieder zu ihr gingen und sie sanft anstupsten», schrieb der Zoo.

Zusammenführung wichtig für die Tiere

Wie wichtig eine gute Zusammenführung bei Gorillas ist, zeigt sich an Goma. Sie sei nach der Zeit der Handaufzucht bei der Familie Lang nie ganz in der Gorillawelt angekommen, sagte Baumeyer bereits früher. Goma sei deswegen «zwischen Stuhl und Bank» gewesen, respektive zwischen Mensch und Gorilla.

Regional Diagonal Magazin, 8.11.2025, 12:03 Uhr ; 

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