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Ausbau Gotthardtunnel: Das Gestein wird zum Urnersee gebracht
Aus Schweiz aktuell vom 04.04.2023.
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Gotthardstrassentunnel Gotthardtunnel: Ausbruchmaterial wird in Urnersee gekippt

Millionen von Tonnen Ausbruchmaterial des künftigen Gotthardtunnels wird in den See geschüttet. Der Natur zuliebe.

Es ist tonnenweise Material, das die grossen Bohrmaschinen nach und nach aus dem Gotthardmassiv herausbrechen. Aktuell laufen die Arbeiten für die zweite Röhre des Strassentunnels. Doch wohin mit all dem Gestein, Kies und Sand?

Es ist eine günstige Art, das Material wegzubringen.
Autor: Eugenio Sapia Sprecher des Bundesamts für Strassen Astra

Ein grosser Teil davon wird zum Vierwaldstättersee transportiert und dort bei Flüelen in das Urner Seebecken geleert. «Es ist eine günstige Art, das Material wegzubringen», sagt Eugenio Sapia vom Bundesamt für Strassen Astra. Es in eine Deponie zu bringen, wäre teurer.

Via Förderband kommt das Gestein vom Bahnwagen zum Transportschiff.
Legende: Via Förderband kommt das Gestein vom Bahnwagen zum Transportschiff. Keystone/Urs Flüeler

Doch beim Gesteinstransport zum See geht es nicht nur um die Kosten. «Es ist nachhaltig, weil es der Renaturierung des Urnersees dient», sagt Sapia.

Lebensraum Flachwasserzone

Konkret entstehen durch die Aufschüttungen sogenannte Flachwasserzonen. Das sind Uferzonen, wo das Wasser nicht sehr tief ist, und deshalb die Sonne bis zum Boden durchdringen kann. Diese seien für den Lebensraum See besonders wichtig, erklärt Alexander Imhof, Leiter des Amts für Umweltschutz im Kanton Uri.

«In Flachwasserzonen gibt es die grösste Biodiversität und die grössten Fischbestände.» Denn wo das Licht hinkommt, wachsen Bodenpflanzen, von denen sich kleine Wassertiere und Fische ernähren können.

In Flachwasserzonen gibt es die grösste Biodiversität und die grössten Fischbestände.
Autor: Alexander Imhof Leiter Amt für Umweltschutz, Kanton Uri

Die Aufschüttungen lassen eigentlich keine neuen Zonen entstehen, sondern stellen den ursprünglichen Zustand wieder her. Denn wegen Kiesabbaus sind einige Flachwasserzonen im Urnersee verschwunden.

Dieser Tage hat der Materialtransport vom Tunnelportal in Göschenen nach Flüelen begonnen. Bis im Juni werden so 100'000 Tonnen Gestein auf Zugwagen zum See gefahren. Es ist der Testlauf für ein Projekt, das bis 2027 dauert.

Bis dann sollen insgesamt 4.9 Millionen Tonnen Ausbruchmaterial in die Uferzone geschüttet werden. Nicht alles nur vom Gotthardtunnel. As soll auch Gestein von den Arbeiten für die neue Axenstrasse hinzukommen.

Mit den Schüttungen des Neat-Materials liess man 2005 neue Inseln entstehen.
Legende: Mit den Schüttungen des Neat-Materials liess man 2005 neue Inseln entstehen. Keystone/Urs Flüeler

Neu ist die Idee der Aufschüttungen allerdings nicht. Bereits vor 15 Jahren landete tonnenweise Material im Urnersee – dieses stammte vom Bau des Neat-Eisenbahntunnels. Damals wurden sogar kleine Inseln aufgeschüttet und es entstand die neue Badi am See.

Die Aufschüttungen der kommenden Jahre werden im Gegensatz dazu nicht über den Seespiegel hinausgehen und damit von aussen weniger sichtbar sein.

Das Schiff fährt zur Ponton-Anlage, wo das Gestein dann in den See gekippt wird.
Legende: Das Schiff fährt zur Ponton-Anlage, wo das Gestein dann in den See gekippt wird. Keystone/Urs Flüeler

Die Arbeiten selber hingegen werden durchaus Aufmerksamkeit erregen. Das Material wird von den Bahnwagen zuerst auf ein Schiff umgeladen, welches dann zu einer grossen Ponton-Anlage im See fährt. Dort wird das Gestein dann versenkt.

Schweiz aktuell, 04.04.2023, 19.00 Uhr;

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