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Grossbaustelle bis 2031 Bahnhof Bern: Ausbau verzögert sich um zwei Jahre und wird teurer

  • Der Ausbau des Bahnhofs Bern verzögert sich um zwei Jahre und wird deutlich teurer als geplant.
  • Die Inbetriebnahme ist neu auf 2031 terminiert, die Mehrkosten betragen 200 bis 250 Millionen Franken, wie die SBB mitteilt.
  • Die SBB begründet die Verzögerung mit unerwarteten Bauhürden wie statischen Problemen, lückenhaften Plänen und Schadstofffunden.

Die steigenden Kosten sind der verlängerten Bauzeit geschuldet, aber auch den anspruchsvollen baulichen und geologischen Rahmenbedingungen.

Die ganze Komplexität ist eine grosse Herausforderung und macht die Planerei sehr anspruchsvoll.
Autor: Benno Nussberger Gesamtprojektleiter SBB

Benno Nussberger, Gesamtprojektleiter SBB, erklärt während eines Medienrundgangs: «Die ganze Komplexität ist eine grosse Herausforderung und macht die Planerei sehr anspruchsvoll.»

Ein Mann zeigt auf ein Eisenbahn-Modell.
Legende: Gesamtprojektleiter Benno Nussberger informiert über die Verzögerungen beim Bahnhofausbau in Bern. SRF/Adrian Müller

In der aktuellen Bauphase stiess die SBB auf Asbest im Untergrund und auf unerwartete Werkleitungen, die sie umlegen mussten. «Wir haben etwa Abwasserrohre und Leitungen entdeckt, die nicht auf den alten Pläne eingezeichnet waren», sagt Benno Nussberger.

Bauarbeiter verlegt Kabel auf Baustelle.
Legende: Statische Probleme, lückenhafte Pläne und Schadstofffunde bremsen den Ausbau des Berner Bahnhofs. KEYSTONE/Peter Schneider

Ausserdem sei die Abhängigkeit zu Nachbarprojekten gross. So sind etwa zwei Einsprachen gegen den neuen Bahnhofszugang beim Hirschengraben hängig.

Weiter ist der Einbau der neuen, schweren Glasfront zwischen Bahnhof und Generationenhaus bei Gleis eins komplexer als erwartet. Anstatt Stahlstützen müsse sie Betonpfeiler erstellen. Auch das beeinflusse den Zeitplan.

Aus all diesen Gründen müsse der Bauablauf angepasst und die Bauplanung überarbeitet werden.

Eröffnung zuletzt für 2029 geplant

Das Grossprojekt Zukunft Bahnhof Bern (ZBB) besteht aus mehreren Teilprojekten der SBB, der Stadt Bern und des RBS. Ziel ist, den Bahnknoten Bern auszubauen und den zweitgrössten Bahnhof der Schweiz fit für die Zukunft zumachen

Vier von sechs Perrons stufenfrei

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Die SBB vermeldet auch Fortschritte. Sie hat vier von sechs Perrons erhöht, dort ist der Zugang zu den Zügen nun stufenfrei. Ebenfalls voran kommt der Einbau von neuen Perrondecken, die den Bahnhof ruhiger und heller machen sollen, wie die SBB weiter schreibt. Weiter wird das neue Bubenbergzentrum pünktlich fertig. Erste Büroflächen seien dort an die Mietenden übergeben worden.

Voran kommt auch der Tiefbahnhof des RBS. Dort wurden etwa in der nördlichen Kaverne das Perrongeschoss und der Innenbereich des neuen Zufahrtstunnels fertiggestellt.

Geplant sind etwa neue Zugänge im Raum Bubenberg/Hirschengraben und im Länggass-Quartier. Ein weiteres Kernstück ist der neue RBS-Bahnhof, der unterhalb des SBB-Bahnhofs gebaut wird.

Die Stadt Bern ihrerseits sorgt dafür, dass die wachsenden Passantenströme rasch und sicher von und zum Bahnhof gelangen. Hierzu organisiert sie den Verkehr im Bahnhofumfeld neu, etwa mit der neuen Hirschengraben-Unterführung.

Zuletzt hatte die SBB geplant, den Bahnhof auf Ende 2029 zu eröffnen. Die Fertigstellung des Projekts war bereits mehrfach nach hinten verschoben worden. Die budgetierten Gesamtkosten betrugen 2022 noch 1,2 Milliarden Franken.

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SRF4 News, 11.12.25, 8:30 Uhr ; 

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