Kleine Monster, Hexen und andere verkleidete Kinder und Jugendliche, die an den Haustüren um Süssigkeiten bitten, geschnitzte Kürbisse und dekoriert Häuser: Seit einigen Jahren wird am 31. Oktober zum Teil auch in der Schweiz Halloween gefeiert. Zum amerikanischen Brauch gehören auch Streiche: «Süsses oder Saures» ist die Devise.
Solche Streiche sind aber schnell nicht mehr lustig, wenn es um Sachbeschädigung und strafrechtliche Konsequenzen für die Jungen geht. Im Aargau wurden in den letzten Jahren Eier an Schulhäuser geworfen oder Steine gegen einen Bus. Bei einem Schulhaus in Spreitenbach brannte ein Auto.
Aha-Momente bei den Kindern
Um solche Vandalenakte einzudämmen, betreibt beispielsweise die Regionalpolizei Zofingen Prävention an Schulen. Beamte besuchen Klassen in der Region. Die Kinder sollen nach Süssem fragen, ohne «Streiche» zu spielen. Am Tag vor Halloween ist Polizistin Patricia Staubli in der Primarschule Oftringen zu Besuch. Rund 40 Schülerinnen und Schüler hören ihr in der Aula des Schulhauses zu.
Einige der Kinder gehen an Halloween auf die Strasse. Sie verkleiden sich als Ausserirdische, Hexen oder Zombies. Der Polizistin hören die Elf- und Zwölfjährigen aufmerksam zu. Das sei meistens der Fall, sagt Patricia Staubli, wenn es um Littering, Alkohol oder Cannabis gehe. Oft gebe es auch Aha-Erlebnisse: «Mit zehn Jahren ist man bereits strafmündig. Und ein Eierwurf an eine Fassade kann Sachbeschädigung sein.»
Fast jeder Streich, den Kinder und Jugendliche an Halloween spielen, kann teuer werden – etwa auch das Ei an der Fassade.
Sichergestellte Eier holt niemand ab
Mit geworfenen Eiern habe die Polizei in diesen Tagen oft zu tun, erklärt Marco Kunz, Leiter der Abteilung Prävention der Repol Zofingen. «Dazu Feuerwerk, Sprayereien und phasenweise gesprengte Briefkästen.» Solche Vorfälle hätten aber deutlich abgenommen, seit die Polizei seit rund zehn Jahren Prävention an den Schulen betreibe. «In den letzten Jahren gab es im Vergleich mit anderen Regionen weniger Meldungen.»
Trotz Prävention: An Halloween ist die Polizei in der Region Zofingen mit sieben Personen auf den Strassen präsent – auch in Zivil. Dort macht sie auch Personenkontrollen. «An Halloween ist man maskiert unterwegs. Und mit der Maske fallen auch die Hemmungen. Man hat den Eindruck, man sei anonym. Wenn wir Gruppen herauspicken und sie aus der Anonymität nehmen, fühlen sie sich bereits vor der Tat ertappt.»
Auch Taschen werden kontrolliert. Eier etwa werden sichergestellt. Am nächsten Tag könnten sie die Jugendlichen bei der Polizei abholen. «Es kam aber noch nie jemand vorbei», lacht Kunz.
Ordnungsbussen gibt es für ertappte Kinder nicht. Aber sie können bei einer Anzeige zu Putznachmittagen im Schulhaus verknurrt werden. Und das bleibt auch den Primarklassen in Oftringen nach dem Besuch der Polizistin in Erinnerung.