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Hausmüll im öffentlichen Kübel Winterthur bekommt sein Abfallproblem nicht in den Griff

Bushaltestellen werden häufig als illegale Entsorgungsstellen missbraucht. Auch schärfere Kontrollen verhindern das nicht.

Eine Kampagne brachte bis Anfang Jahr nicht den gewünschten Erfolg. Deshalb kündigte die Stadt Winterthur an, auf schärfere Kontrollen zu setzen, um das Abfall-Ärgernis in den Griff zu bekommen. Es seien vermehrte Kontrollen der Umweltpolizei vorgesehen, sagte ein Vertreter der Stadt Anfang Jahr.

Die Situation ist wieder ähnlich wie früher.
Autor: Stephan Aschwanden Fachbereichsleiter Spezialreinigung, Stadt Winterthur

Fast zehn Monate später zeigt sich: Noch immer packen Leute ihren Hauskehricht in weisse Raschelsäckchen und stopfen diese in öffentliche Kübel an Bushaltestellen.

Laut Angaben der Stadt machte privater Hauskehricht an einzelnen Haltestellen bereits vor einem Jahr über die Hälfte des gesamten Abfallvolumens aus.

Polizei hat keine Bussen verteilt

Stephan Aschwanden, Fachbereichsleiter bei der Stadt Winterthur, ist mit seinem Team für die Sauberkeit an Bushaltestellen zuständig. «Es hat schon eine Verbesserung gegeben», sagt er. Doch der Effekt flaute schnell wieder ab. Die Situation mit überquellenden Abfalleimern sei inzwischen wieder ähnlich wie vor der Plakatkampagne, mit der die Stadt vor rund einem Jahr gegen das Problem vorging.

Wir können nicht jeden Kübel kontrollieren.
Autor: Sarah Paul Mediensprecherin, Stadtpolizei Winterthur

Die Umweltpolizei habe vereinzelt Kontrollen durchgeführt, sagt Sarah Paul, Sprecherin der Stadtpolizei Winterthur. Illegale Abfälle seien dabei keine gefunden worden. «Dementsprechend gab es auch keine Bussen.» Erwischen konnte die Polizei niemanden.

Sammelstelle für gemischten Abfall mit Plastiktüten, Blättern und Papier.
Legende: In den öffentlichen Abfalleimern der Stadt Winterthur landen auch Gemüsereste und säckeweise Hauskehricht, wie ein Augenschein vor einem Jahr zeigte. SRF / Ayla Martis

Bräuchte es noch mehr Kontrollen? Die Polizei mache schon jetzt, was sie könne, sagt Paul. Die Einsätze seien aufwendig, «deshalb können wir nicht jeden Kübel kontrollieren».

Und Aschwanden gibt zu bedenken, dass die Abfallsünder sehr gezielt vorgingen. Sie entfernten etwa bewusst Adressen von Dokumenten, damit die Polizei sie nicht identifizieren könne. Entsprechend schwierig sei es, Leute zu ertappen.

Abfallsünder beschädigten auch schon Metallzähne

Auch ein Zahn aus Metall, der den Einwurf der Abfalleimer verkleinert, konnte das Problem nicht lösen. Zwar wirke er manchmal abschreckend. Doch es gebe auch Menschen, die ihren Hausabfall einfach vor dem Eimer deponierten. In Einzelfällen hätten sie den Metallzahn gar abgebrochen.

Aschwanden hofft dennoch, dass die Stadt nicht locker lässt. Vielleicht brauche es erneut eine Kampagne, um die Bevölkerung zu sensibilisieren. Im besten Fall führe das dazu, dass jemand eingreife, wenn er andere beim illegalen Entsorgen beobachte.

Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 14.10.2025, 6:31 Uhr ; 

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