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Schweiz Hochschule Luzern: Studis machen Platz im Zug

Über die Hälfte der Bevölkerung in der Schweiz pendelt. Sie sitzt oder steht dann am Morgen in vollen Bussen, Trams, Zügen oder auf verstopften Strassen. Das ginge auch anders, sagt die SBB. Am Beispiel in Rotkreuz zeigt sie wie.

Die SBB erhält Schützenhilfe von der Hochschule Luzern. Als erstes Bildungsinstitut hat sie ihre Vorlesungszeiten den Stosszeiten angepasst. Am Hochschul-Campus beim Bahnhof Rotkreuz beginnen die Vorlesungen seit diesem Semester frühestens um neun Uhr. Abends enden sie um halb vier, um sechs oder kurz vor neun Uhr.

Eine Initiative mit Leuchtkraft?

Das sei vorbildlich, findet SBB-Kommunikationschefin Kathrin Amacker. «In diesem Sinne ist es eine Leutchtturm-Initiative für uns, die hoffentlich in weitere Teile der Schweiz ausstrahlt». Wenn das gelänge, könnten alle davon profitieren, ist Amacker überzeugt. Jene, die unterwegs seien, hätten mehr Platz und Bund sowie Kantone würden finanziell entlastet, wenn sie nicht laufend das Angebot auf Strasse und Schiene ausbauen müssten.

Laut verschiedenen Studien könnten so jährlich rund 180 Millionen Franken gespart werden – nur schon, weil keine Entlastungsbusse oder Extrazüge nötig wären.

Audio
Die Hochschule Luzern entlastet die Stosszeiten bei der SBB
aus Info 3 vom 07.11.2016.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 10 Sekunden.

Nur Theorie?

«Solche gesellschaftlichen Trends entwickeln sich nur ganz langsam. Es wäre mittelfristig ein grosses Potenzial da, aber kurzfristig kann man an dem nichts ändern», sagt Ueli Stückelberger, der Direktor des Verbands öffentlicher Verkehr.

Oft helfe es aber schon, wenn Reisende oder Pendler wüssten, welche Verkehrsmittel gut besetzt seien. Dann können sie selbst entscheiden, ob sie ausweichen wollen. Für diese brauche es Anreize, und nicht etwa Strafen für jene, die nicht flexibel seien, betont Stückelberger.

Wie sieht es in der Wirtschaft aus?

Rund 90 Unternehmen mit über 60‘000 Angestellten in der Schweiz wollen das flexible Arbeiten ermöglichen.

Laut Amacker trägt auch die SBB selbst zur Entlastung bei. Seit 2014 ermuntere sie ihre Mitarbeitenden, die stark besetzten Züge zu meiden und zu Hause oder unterwegs – sogenannt ortsunabhängig – zu arbeiten. Rund 10‘000 SBB-Angestellte könnten laut Amacker so arbeiten. «Nach unseren internen Befragungen wissen wir, dass es etwa 3500 Mitarbeitende aktiv nutzen.»

Selbst bei der Vorreiterin SBB ist es also erst etwa ein Zehntel der Mitarbeitenden, der den Wunsch Realität werden lässt. Kathrin Amacker spricht deshalb von kleinen Schritten.

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