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Schweiz Inländische Arbeitskräfte decken Bedarf nicht

Weder Arbeitgeber noch Gewerkschaften möchten ganz auf die Personenfreizügigkeit verzichten. Doch was die Förderung inländischer Arbeitskräfte angeht, muss noch viel getan werden, sagen beide Seiten.

Zum elften Mal hat das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) untersucht, wie sich die Personenfreizügigkeit auf den Schweizer Arbeitsmarkt auswirkt. Im neuen Bericht zeigt sich, dass die Zuwanderung aus dem EU/EFTA-Raum stark zurückgegangen ist – um rund einen Viertel gegenüber dem Vorjahr.

Roland Müller, Direktor des Schweizerischen Arbeitgeberverbands, hält diesen Rückgang für bemerkenswert. Die Gründe für die sinkenden Zahlen sieht er einerseits darin, dass sich die Wirtschaft in Europa besser entwickelt hat als bis anhin. «Andererseits war der Bedarf der Wirtschaft in der Schweiz etwas reduziert.»

Schweiz auf Zuwanderung angewiesen

Letzteres habe unter anderem mit der Masseneinwanderungs-Initiative der SVP zu tun, die im Februar vergangenen Jahres vom Volk angenommen wurde.

«Seitdem war man etwas sensibilisierter unterwegs und hat auf inländisches Potenzial zurückgegriffen.» Trotzdem sei die Einwanderung nach wie vor wichtig. «In den Sektoren Gesundheit, Bildung und auch generell im Sozialwesen können wir den Bedarf mit inländischen Arbeitskräften nicht decken», gibt Müller zu bedenken.

Auf das Gesundheits- und Sozialwesen macht auch Daniel Lampart, Chefökonom des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes, aufmerksam. «Gerade dort ist wegen des hohen Frauenanteils die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sehr wichtig.» Das Problem sei aber, dass längere und schlecht planbare Arbeitszeiten dazu führten, dass viele Frauen aus der Schweiz aus dieser Branche aussteigen. «Arbeitgeber weichen dann auf EU-Personal aus, statt die Probleme im Inland zu lösen.»

Beim Gewerkschaftsbund geht man davon aus, dass in nächster Zeit insgesamt weniger Personal aus der EU geholt werden wird. «Die wirtschaftliche Lage im laufenden Jahr ist wegen dem überbewerteten Franken sehr schwierig», sagt Lampart. Er rechnet mit einer steigenden Arbeitslosigkeit.

Gleichzeitig sei es für Firmen aus der EU jetzt günstig, in der Schweiz tätig zu werden. «Wir stellen fest, dass mehr ausländische Firmen kommen, die Maler- oder Schreinerarbeiten hier erledigen.» Und dies wiederum erhöhe den Druck auf die Schweizer Löhne.

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