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Die jungen Alten
Aus 10 vor 10 vom 27.02.2017.
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Reform der Altersvorsorge Jungrentner starten durch

Der eine arbeitet ehrenamtlich in einer Schreinerei, die andere beginnt im Alter mit Gesangs- und Klavierunterricht. Immer mehr Jungrentner sind nach der Pension noch fit und wollen arbeiten oder sich selbst verwirklichen. Nach der Pension fängt für viele das Leben erst richtig an.

In der Frühlingsession dominiert die Diskussion über die Reform der Altersvorsorge. Hintergrund ist die Tatsache, dass es in der Schweiz immer mehr ältere Leute gibt. Die Gruppe der sogenannten Jungrentner wächst in Zukunft am schnellsten. Ihr gehören Leute zwischen 65 und 84 Jahren an. Es reicht nicht, nur auf die Kostenseite zu schauen. Die Jungrentner sind fit und arbeiten immer länger. Für die Gesellschaft birgt die Gruppe der rüstigen Jungrentner grosses Potenzial.

Im Alter dazulernen

Spielt der Körper mit, liegt auch handwerkliche Arbeit drin. Ein Beispiel ist der Pensionierte Hans Fellmann. Bis vor kurzem arbeitete er als selbständiger Elektroingenieur und war politisch aktiv. Nun steckt er seine Energie in ehrenamtliche Arbeit in einer Schreinerei der Furka Dampfbahn. Er selbst könne von der Arbeit auch profitieren: «Meine Kollegen hier kommen vom Holzfachwerk. Da kann ich viel lehren für zu Hause in meiner eigenen Werkstatt.»

Das Motto von Fellmann laute: wer rastet, der rostet. Und die Gesellschaft profitiert von den zehntausenden Rentnern, die ehrenamtlich arbeiten oder die Enkelkinder hüten. Nicht alle Jungrentner finden ihre Erfüllung aber in der ehrenamtlichen Arbeit. Andere nutzen ihre neue freie Zeit um alten Kindheitsträumen endlich nachzukommen und sich selbst zu verwirklichen.

Problem Altersguillotine

Neue Modelle müssen hin. Das ist für Unternehmensberaterin Monique R. Siegel klar. Sie selbst hat mit 65 studiert und baut heute mit 78 Jahren eine Denkfabrik auf. Für sie liegt das Problem in den Altersvorgaben: «Jetzt haben wir diese 65-Jahre-Altersguillotine. Wir haben Nobelpreisträger, die an Universitäten nicht mehr angestellt werden können weil mit 65 oder 68 Schluss ist.» Die Gesellschaft täte gut daran, diese Ressourcen nochmals anzuzapfen und zu nutzen.

Mit Musik durchs Alter

Kindheitsträume verwirklichen, das kostet häufig auch etwas: Im Fall von Margret Waldherr monatlich 1000 Franken. Die ehemalige Lehrerin und Logopädin nimmt Gesangs- und Klavierunterricht. Margret Waldherr verzichtet auf einiges, weil ihr die Musik so wichtig ist: «Ich schränke mich sonst ein, was die finanziellen Ausgaben angeht.» Sie ist nicht die einzige, welche nach der Pensionierung der Musik nachgeht. In der Musikschule Pro Musicante wächst die Nachfrage der Senioren.

In der silbernen Generation steckt so manches Potenzial für die Gesellschaft. Positiver Nebeneffekt vom Gebrauchtsein, sind zufriedene Rentner, die gerne etwas zurückgeben wollen. Und so lange die Gesundheit mitspielt, steht Selbstverwirklichung oder Ehrenamt nichts im Weg.

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