«Als ich den Trailer sah, wusste ich: Diesen Film mit Skirennfahrer Marco Odermatt muss ich im Kino Buochs zeigen», sagt Kobi Barmettler. Doch: Sein Kino ist seit 2012 zu, die Kinotechnik ist weg. Die Räume dienen heute als Theater.
Das alles hielt Kobi Barmettler nicht ab. Über langjährige Kontakte sicherte er sich die Zusage vom Filmverleih. «Ich setzte noch einen obendrauf: Ich fragte nach einer Vorpremiere.» Der Filmproduzent sagte Ja, forderte aber ein gutes Konzept.
«Dann gingen die Gedanken los: Kann ich das Theater überhaupt mieten?», schildert Kobi Barmettler. Auf der Bühne finden aktuell Proben statt, die Kulissen sind aufgebaut. Es hat keine Leinwand mehr. Und auch keinen Projektor oder eine Audioanlage, die für Kinofilme taugen würden.
Auf- und Abbau zwischen Theaterproben
Um das Kino wieder einzurichten, trommelte Kobi Barmettler ein Team zusammen. «Vier Nächte lang bauten wir eine Leinwand und die Tonanlage auf.»
Die Technik stammt vom Open-Air-Kino, das der Nidwaldner im Sommer veranstaltet. Nach jeder Vorführung wird die Leinwand wieder weggeräumt, damit das Theater proben kann.
Vorpremiere im Heimatort des Ski-Stars
Bis jetzt lief der Film in der Schweiz nur am Zurich Film Festival. Dass nun die erste Kinovorstellung im 5500-Seelen-Dorf Buochs stattfindet, macht Kobi Barmettler stolz: «Buochs ist nicht der Nabel der Welt, aber der Heimatort von Marco Odermatt.»
Deshalb setzte er auch alle Hebel in Bewegung, um die Dokumentation mit dem Skirennfahrer in Buochs zeigen zu können. Ab Mitte Oktober läuft sie nun mindestens sechs Mal im wieder installierten Kino – es sind die ersten Kinovorstellungen des Films in der Schweiz. In weiteren Kinos läuft der Film eine Woche später an.
Marco Odermatt in Buochs?
Kobi Barmettler selbst sah den Film bereits in voller Länge. Er war am Zurich Film Festival – und traf dort auch Marco Odermatt.
Wird der Ski-Star dabei sein bei einer Kinovorstellung in seiner Heimat Buochs? Er habe es zumindest nicht verneint, berichtet Kobi Barmettler. Einen Platz habe es für ihn auf jeden Fall: «Für Marco immer. Und wenn ich einen Campingstuhl holen muss.»