Das Genfer Büro des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen plant den Abbau von 300 Stellen in Genf.
Zur Umstrukturierung kommt es wegen der Kürzung der Gelder durch die USA und andere Länder.
Nur etwa 100 Stellen bleiben in der Calvinstadt erhalten.
Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef) hat seinen Hauptsitz in New York, aber in Genf befindet sich das europäische Büro. Aus Kostengründen muss die UNO-Organisation Stellen aus diesen beiden Städten verlegen.
Künftig werde Unicef die Präsenz auf das Büro für Nothilfeprogramme (EMOPS) konzentrieren, sagte ein Sprecher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
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Weil der UNO ihre Gelder gestrichen wurden, werden 300 Stellen des UNO-Kinderhilfswerk von Genf nach Rom verlagert.
KEYSTONE/Martial Trezzini
Die Schweiz werde Unicef weiterhin beim Übergang begleiten, um zu gewährleisten, dass Genf ein unumgängliches Zentrum im Dienste der humanitären Aktion bleibe, so der EDA-Sprecher weiter.
Laut einer mit dem Dossier vertrauten Quelle wurden dem Personal die Umstrukturierungen am Dienstag bestätigt. Es sei seit einiger Zeit über das Thema diskutiert worden, vor allem darüber, ob die Stellen nach Rom oder Spanien verlagert würden, hiess es.
Weitere Kürzungen geplant
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Die Ankündigung des Stellenabbaus bei Unicef ist die letzte einer Reihe von Kürzungen, die in den letzten Monaten im internationalen Genf vorgenommen wurden. Das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) gab bekannt, rund 5000 Stellen gestrichen zu haben. Bei der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind es bis zu 7000. Tausende weitere Stellen wurden bei NGOs gestrichen. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO), die sich laut ihrem Generaldirektor Gilbert Houngbo in einer «beispiellosen Finanzkrise» befindet, hat bereits rund 200 von 3500 Mitarbeitern entlassen. Auch Standortverlagerungen und Einstellungsstopps werden in Betracht gezogen.
Bis zu 300 zusätzliche Stellen könnten gestrichen werden, wenn das Budget um 93 Millionen Franken gekürzt werden sollte. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ihrerseits die Anzahl ihrer Abteilungen halbiert. Zu den meisten Entlassungen der Institution kommt es in Genf, aber WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus hat sie noch nicht angekündigt. Es sei weiter geplant, eine Reihe von Stellen in kostengünstigere Städte zu verlagern. Die WHO muss bis Ende 2027 mehr als zwei Milliarden Dollar aufbringen.