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LED-Tanzgruppe «The Blackouts»: von der Provinz Walenstadt auf Weltbühnen

Was in ihrer Heimat im Sarganserland klein begann, hat die Tanzgruppe «The Blackouts» auf internationale Bühnen gebracht. Nun proben sie an ihrer bislang aufwendigsten Produktion für die bevorstehende Welttournee.

Ihren Anfang nahm die Geschichte ganz bescheiden in Flums SG bei einer Turnunterhaltung vor elf Jahren. Damals standen vier junge Männer – Raphael, Manuel und die Brüder Jonas und Elias Schneider – zum ersten Mal gemeinsam auf der Bühne und präsentierten eine Tanzshow in leuchtenden LED-Anzügen.

Bereits nach der ersten Aufführung zeigte sich, dass ihr Talent auf Interesse stösst. «Nach der ersten Show kam der Präsident des Turnvereins hinter die Bühne und fragte, wie wir heissen und wo man uns buchen könne», erinnert sich Elias Schneider. «Wir hatten keinen Namen und dachten, was will er überhaupt buchen?»

Vier Männer in schwarzen Hemden vor einem Gebäude.
Legende: Die vier Freunde Raphael, Manuel, Jonas und Elias (v. l. n. r.) haben 2014 erstmals eine Show mit LED-Anzügen präsentiert. SRF

Den jungen Künstlern wurde schnell klar, dass es nach dem Auftritt an der Turnunterhaltung zu schade wäre, aufzuhören. Und so nahmen sie erste Buchungen in der Schweiz an.

Unterstützt wurden sie dabei vom Stiefvater der beiden Brüder, Peter Kamm, der sie damals regelmässig zu den Auftritten fuhr und selbst Erfahrung in der Eventorganisation mitbrachte. «Ich habe ihr Potenzial gespürt und gedacht: Wir müssen unbedingt damit weitermachen», sagt er.

Aus den ersten kleinen Auftritten entwickelte sich ein eigenständiges Konzept, das Tanz, Licht und Technologie miteinander vereint. Mit ihren leuchtenden LED-Anzügen, die auf die Millisekunde genau passend zur Musik programmiert sind, erzählen sie durch Bewegung und Lichteffekte ganze Geschichten.

Von der Turnunterhaltung ins internationale Fernsehen

Schon bald folgten grosse Bühnen: «The Blackouts» begeisterten 2016 bei der SRF-Sendung «Die grössten Schweizer Talente», traten bei «Das Supertalent» in Deutschland auf und erreichten diesen Frühsommer das Halbfinale von «Britain's Got Talent» in England – den ersten Platz konnten sie jedoch nicht verbuchen.

Heute stehen die Brüder Jonas und Elias Schneider selbst kaum mehr auf der Bühne. Stattdessen leiten sie das Projekt im Hintergrund als Produzenten. Im Jahr 2022 wagten sie den grossen Schritt in die Selbstständigkeit und gründeten die «Artgate GmbH». Verstärkt werden sie von professionellen Tänzerinnen und Tänzern – und seit einiger Zeit auch vom renommierten Berliner Choreografen Rafael Antonio.

Tanzende Figuren in leuchtenden LED-Kostümen vor schwarzem Hintergrund.
Legende: Die LED-Anzüge bestehen aus 1800 kleinen LED-Lichtern, die in verschiedenen Farben und Mustern leuchten können. SRF

Obwohl Rafael Antonio unter anderem für Fernsehsendungen wie «The Voice of Germany» und den «Eurovision Song Contest» tätig war, ist die Arbeit mit der Tanzgruppe aus Walenstadt für ihn etwas ganz Besonderes: «Das Faszinierende ist, dass man eine Art Traumwelt erschafft. Das ist der Traum jedes Choreografen.»

«Nie hätten wir uns das erträumt»

Dass «The Blackouts» heute auf Bühnen rund um den Globus stehen, ist für Jonas und Elias Schneider noch immer surreal. Etwas Vergleichbares hätten sie sich nie erträumt. «Wenn uns vor elf Jahren jemand gesagt hätte, dass wir einmal um die Welt touren, hätten wir gelacht», erzählen die Brüder.

Nun ist es Realität: Mit ihrer neuen Show «Neon Moves» treten sie in London, Mailand und Madrid auf, wo die Produktion getestet und weiterentwickelt wird. Läuft alles wie geplant, folgt nächstes Jahr die Welttournee.

Schweiz aktuell, 9.10.2025, 19 Uhr ; 

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