Seit über zehn Jahren engagiert sich die Post in der sogenannten Gesundheitslogistik. Sie beliefert Spitäler und Kliniken oder übernimmt für sie das Lager. Die Post bezeichnet sich als etablierten Partner im Gesundheitssektor, einem dynamischen Wachstumsmarkt.
«Gesundheitslogistik bleibt für uns ein strategischer Schwerpunkt, in den wir auch in Zukunft gezielt investieren werden», schreibt die Post auf Anfrage. Zahlen veröffentlicht sie nicht, sondern verweist auf den Wettbewerb.
Wohl nur geringer Marktanteil
Prof. Dr. Alfred Angerer, Experte für Management und Digitalisierung im Gesundheitswesen an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), relativiert die Bedeutung der Post im Markt: «Meiner Meinung nach spricht so keiner, der in Top-Positionen ist. Also wird es auch eher ein kleinerer Marktanteil sein, den die Schweizerische Post heute im Bereich Gesundheitslogistik hat.»
Es gebe in der anspruchsvollen Gesundheitslogistik einige grosse Anbieter.
Elektronische Patientendossiers
Zum Bereich digitaler Gesundheitsdienstleistungen klingt Angerers Einschätzung ähnlich. Beim elektronischen Patientendossier beispielsweise, ist die Post die grösste Anbieterin der Schweiz, zählt aber nur knapp 60’000 Dossiers.
Es wäre ein Rückschritt für die Digitalisierung
Würde die Post das elektronische Patientendossier nicht mehr anbieten, so wäre es gemäss dem Digitalisierungsexperten für die Post kein grosser Umsatzverlust. «Aber für das Schweizer Gesundheitssystem wäre es ein Verlust», so Angerer. Er betont: «Es wäre ein Rückschritt für die Digitalisierung.»
Was soll die Post in Zukunft anbieten?
Die Debatte über das zukünftige Angebot der Post läuft bereits im Parlament. Bürgerliche Kräfte wollen die Aufgaben der Post klarer festschreiben und ihren Spielraum einschränken. Linke warnen, das könnte das Ende der Post sein, wie wir sie kennen – vermutlich auch im Gesundheitsbereich.