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Nach Gaza-Demo in Bern Pyro-Verbot und KI: Politik reagiert auf Demo-Eskalation

  • Brennende Barrikaden, zerstörte Schaufenster und verletzte Personen: Am 11. Oktober lief die Pro-Palästina in Bern aus dem Ruder.
  • Pyro-Verbot, Freiheitsstrafen, Gesichtserkennung: Nun fordern bürgerliche Parlamentsmitglieder nationales Handeln «gegen Gewaltextremismus».

Wie lässt sich Gewalt an Demonstrationen verhindern? Nach den Ausschreitungen bei der Gaza-Demo in Bern präsentiert die bürgerliche Allianz Sicherheit Schweiz ein Massnahmenpaket – mit teils drastischen Vorschlägen.

Verbot von Pyrotechnik, Gesichtserkennung per KI und längere Festnahmen sollen künftig Gewaltexzesse verhindern. Weiter soll etwa das blosse Mitführen von Gegenständen wie Pyrotechnik oder Laser an Kundgebungen verboten werden.

Bern ist nur mit viel Glück an einer Katastrophe vorbeigeschrammt.
Autor: Reto Nause Nationalrat Mitte

«Brandstiftung und versuchte Tötung: Bern ist bei der Demo nur mit sehr viel Glück an einer Katastrophe vorbeigeschrammt», sagte Mitte-Nationalrat Reto Nause an einer Medienkonferenz.

Der Gewaltextremismus sei eine «erhebliche Bedrohung» für die innere Sicherheit der Schweiz. Es brauche daher einen besseren Schutz der Polizeikräfte und der Bevölkerung: «Ziel ist, dass wir die Täterschaft deanonymisieren können.»

Der Polizei gelang es, an der Demospitze über 500 Personen einzukesseln, festzuhalten und deren Personalien zu erfassen. Diese Leute sind also bereits aus der Anonymität geholt worden.

Warum braucht es jetzt trotzdem schärfere Massnahmen? «Derzeit verfügen wir über keine Massnahmen, wie wir die Szene präventiv überwachen können. Wir brauchen sie, damit wir solche Szenen wie an der Demo in Bern verhindern können», sagt Nause im Interview mit SRF.

Gesichtserkennung und KI soll Täterschaft überführen

Weitere Vorschläge der Allianz zielen daher auf den Nachrichtendienst und die Strafverfolgung ab. Nach Aufrufen zu Gewalt sollen Überwachungen «gezielt durchgeführt werden» können.

Demo Bern
Legende: Polizeikräfte konnten über 500 Personen an der Spitze des Demozuges einkesseln. Keystone/Peter Klaunzer

Auch den Einsatz von Gesichtserkennung mithilfe künstlicher Intelligenz will die Arbeitsgruppe fördern. Wer Gewalt gegen die Polizei ausübt, soll der Allianz zufolge eine Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr erhalten.

Zudem sollen Personen, die an einer Kundgebung kontrolliert werden, bis zu 48 Stunden vorläufig festgenommen werden können und für Sachschäden aufkommen.

Noch weiter geht die Berner SVP: Grossrat Thomas Fuchs verlangt in einer Motion, dass gegen Organisationen wie «Antifa» und «Schwarzer Block» ein Verbotsverfahren analog den bereits verbotenen Gruppierungen «Al-Qaïda» und «Islamischer Staat» eingeleitet wird.

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SRF 4 Nachrichten, 30.10.2025, 11 Uhr ; 

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