Nach über drei Jahren Bauzeit ist es soweit: Am 30. Oktober öffnet das Warenhaus Globus in Basel wieder seine Türen. Während an der Aussenfassade nur wenig verändert wurde, kommt das Gebäude im Innern völlig neu daher.
Entstanden ist ein offenes, lichtdurchflutetes Haus mit einem zentralen Atrium und begrünten Dachterrassen. Das Ziel von Globus mit dem Neubau: mehr Erlebnis, mehr Marken, mehr Gastronomie.
Globus in Basel – die Baustelle
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Bild 1 von 5. Beim Basler Marktplatz war drei Jahre lang die grösste Baugrube der Stadt. Bildquelle: Globus.
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Bild 2 von 5. Die grosse Herausforderung: Die denkmalgeschützte Fassade musste während der Bauzeit stehen bleiben. Bildquelle: Globus.
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Bild 3 von 5. Hinter der Fassade wurde das ganze Gebäude abgerissen und neu aufgebaut. Bildquelle: Globus.
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Bild 4 von 5. Nun erstrahlt die Fassade im neuen Glanz. Zudem wurden die Arkaden, die früher öffentlich zugänglich waren, in das Gebäude integriert. Bildquelle: SRF/Nina Gygax.
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Bild 5 von 5. Nach über 100 Jahren wieder zurück am Marktplatz: Das Globus-Gebäude. Bildquelle: SRF/Tobias Bossard.
Doch die Bauarbeiten sorgten auch für Misstöne in Basel. In der Politik wurde kontrovers über die Schliessung der Arkaden diskutiert. Diese waren in den letzten Jahren jederzeit öffentlich zugänglich, nun hat Globus diese wieder in die Ladenfläche integriert.
In Basel wurde spekuliert: Kommt der Globus wieder?
Für viel Gesprächsstoff sorgte jedoch auch die Insolvenz der Sigma-Gruppe rund um den Investor René Benko, der in Österreich wegen seiner Geschäfte auf der Anklagebank sitzt. Mitten in der Bauzeit wurde Globus von der thailändischen Firma Central Group übernommen und ganz Basel fragte sich: Kommt es überhaupt zu einer Wiedereröffnung des Warenhauses, das seit 1907 am Marktplatz zu Hause ist?
«Diese Unsicherheit haben wir auch wahrgenommen. Aber wir spürten während der ganzen Zeit einen grossen Rückhalt der neuen Besitzer», sagt Ricarda Boucinha, Geschäftsführerin des Globus in Basel.
Rundgang durch den Globus Basel
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Bild 1 von 5. Rund eine Woche vor der Eröffnung laufen die letzten Arbeiten zur Einrichtung auf Hochtouren. Bildquelle: SRF/Nina Gygax.
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Bild 2 von 5. Die Verkaufsfläche erstreckt sich über 6000 Quadratmeter. Bildquelle: SRF/Nina Gygax.
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Bild 3 von 5. Ein Blick auf die Rolltreppen, über welche die sechs Etagen erreicht werden können. Bildquelle: SRF/Nina Gygax.
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Bild 4 von 5. Auch die ersten Weihnachtsdekorationen sind schon parat. Bildquelle: SRF/Nina Gygax.
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Bild 5 von 5. Und auch die Bar ist bereit für die ersten Gäste. Bildquelle: SRF/Tobias Bossard.
Der neue Globus biete auf rund 6000 Quadratmetern Verkaufsfläche auf über sechs Etagen ein Sortiment von über 1000 Marken. Ergänzt werde das Angebot durch vier Gastronomiebereiche, darunter ein Café und eine Bäckerei, die das Warenhaus zu einem Treffpunkt machen sollen, so Boucinha.
Zudem gibt es einen neuen grossen Eingang beim Martinskirchplatz. Dieser war früher ein unscheinbarer Hintereingang. Für den Neustart seien auch zusätzliche Mitarbeitende eingestellt worden. «Diese zu finden, war eine grosse Herausforderung.»
Globus weiss, wie der Basler funktioniert, was der Basler will und was er bereit ist, dafür auszugeben.
Aber funktioniert das Konzept eines klassischen Warenhauses mit einem hochpreisigen Premium-Angebot in Zeiten des Onlinehandels? «Ja», sagt Marcel Stoffel, Fachexperte für Handel, Konsum und Gesellschaft. «Basel ist für Globus ja kein Neuland. Globus weiss, wie der Basler funktioniert, was der Basler will und was er bereit ist, dafür auszugeben.»
Globus hat in Basel kaum Konkurrenz
Klar sei das Umfeld der Läden wegen des Onlinehandels generell schwieriger geworden in den letzten Jahren. Der Anteil des Onlinehandels betrage in der Schweiz aber lediglich 12 Prozent, gibt Stoffel zu bedenken. Und: «Das Warenhaus als Form des Handels ist eine Erfolgsformel, seit es Warenhäuser gibt.»
Speziell sei auch, dass die Konkurrenz für Globus im Vergleich zu anderen Städten wie Zürich am Standort Basel nicht sehr gross sei. «Ich bin überzeugt, dass Globus in Basel eine Zukunft hat», sagt der Retail-Experte.
Letzte Arbeiten für die grosse Wiedereröffnung
Davon ist auch Standortleiterin Ricarda Boucinha überzeugt. Sie freut sich auf die Eröffnung nächste Woche. Noch laufen dafür die letzten Arbeiten. Es wird geschraubt, ausgepackt, abgestaubt und die letzten Regale werden gefüllt, sodass die Baslerinnen und Basler nach drei Jahren Umbau «ihren Globus» wieder betreten dürfen.
Für die Eröffnung hat sich indes hoher Besuch angekündigt: Die neue thailändische Besitzerfamilie will sich ebenfalls durch den umgebauten Basler Globus führen lassen.