Der Öffentliche Verkehr in der Stadt Zürich steht vor weitreichenden Veränderungen. Insgesamt sieben Tramlinien verkehren ab Mitte Dezember auf neuen Strecken, dazu kommen Anpassungen auf dem Busnetz. Die Verkehrsbetriebe Zürich VBZ sprechen vom grössten Fahrplanwechsel ihrer Geschichte.
«Wir sind der Meinung, dass wir an alles gedacht haben», sagt VBZ-Projektleiter Christian Böckmann. «Wir haben Linienfahrwege, Datenversorgung und Mitarbeiterschulung bedacht und sind vorbereitet, die Kundinnen und Kunden ab dem 14. Dezember auf die richtige Bahn, auf die richtigen Trams leiten zu können.»
Herausforderung für Bevölkerung und VBZ
Die akribische Vorbereitung ist nötig, denn der ÖV in Zürich ändert sich dramatisch. Die Tramlinien 2, 4, 5, 8, 11, 15 und 17 fahren allesamt neue Wege, und es gibt Änderungen bei den Buslinien 35, 78 und 89. Und: Die Haltestelle Bahnhofquai am Hauptbahnhof wird umgebaut und somit zur Grossbaustelle.
Die Neuerungen betreffen viele: «Wir haben im letzten Jahr 304 Millionen Passagiere befördert, 183 Millionen davon im Tram», sagt Böckmann. Und das zeige gut, was für eine Herausforderung der Fahrplanwechsel werde. Deshalb habe man auch schon frühzeitig mit der Information der Bevölkerung begonnen.
Die ersten Informationen präsentierten die VBZ vergangenen September, als sie die neuen Linienführungen bekanntgaben. Es war quasi der Startschuss, um die Bevölkerung auf diversen Kanälen auf den Mega-Fahrplanwechsel vorzubereiten.
Hier finden Sie die Informationen zum Fahrplanwechsel
«Wir haben das Internet und den Online-Fahrplan, wo die Fahrgäste auf die Veränderungen hingewiesen werden», sagt Böckmann. «Weiter haben wir ab Fahrplanwechsel Transportguides an den neuralgischen Punkten im Einsatz, die für Fragen bereitstehen.» Und auch in den Trams würden die Passagiere informiert – mittels Durchsagen oder über die Bildschirme.
Chaos wegen Grossbaustelle?
Mit diesen Mitteln soll das grosse Passagier-Chaos verhindert werden – insbesondere, weil die Grossbaustelle am Zürcher Bahnhofquai für zusätzliche Verwirrung sorgen könnte. Christian Böckmann glaubt jedoch nicht, dass die Situation am Zürcher Hauptbahnhof unübersichtlich wird.
«Wir hatten in diesem Sommer eine dreiwöchige Sperrung in der Bahnhofstrasse», erklärt er. «Das war eine Art Vorprobe für das, was nun das ganze nächste Jahr stattfindet.» Die Bevölkerung sei mit der Situation in der Bahnhofstrasse gut klargekommen. Und dies, obwohl «die Situation dort noch etwas komplexer war, weil noch mehr Fahrstrecken unterbrochen waren».
Zürich scheint damit bereit für den grössten Fahrplanwechsel der Geschichte. Die letzte, grosse Arbeit, die die Verkehrsbetriebe noch angehen müssen, wird in der Nacht auf den 14. Dezember erledigt. Dann werden an allen Haltestellen die neuen Fahrpläne aufgehängt – rund 2000 Stück.