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Olympische Spiele in Mailand Schlechtes Eis: Bleiben die NHL-Stars Olympia 2026 doch fern?

Sie wären eine der grossen Attraktionen der Olympischen Spiele in Mailand: die Eishockey Spieler aus der Profiliga NHL. Nun könnten die Eishockey-Festspiele in letzter Sekunde platzen: wegen Bauverzögerungen droht ein Boykott. Für das Schweizer Team könnte das sogar von Vorteil sein.

Kein gutes, sicheres Eis: keine Spieler der NHL bei Olympia, da stellte Gary Bettman, oberster Chef der NHL vor einer Woche klipp und klar fest. Probleme sehen die Nordamerikaner vor allem in der zu kurzen Zeit nach der Fertigstellung der Arena bis zum Turnierstart. Gemäss aktuellem Plan wäre die Halle erst drei Tage vor dem ersten Frauenspiel bereit. Damit wäre aber der Aufbau einer guten Eisunterlage nicht mehr möglich. Perfektes Eis entsteht nur, wenn das Klima innerhalb der Halle passt.

Baustelle mit kreisförmigem Gebäude und Kränen an der Autobahn.
Legende: Die Eishockey-Arena Santa Giulia in der Nähe von Mailand befindet sich aktuell noch im Bau. Keystone/LUCA BRUNO

Und bei einem Neubau, erklären die Eisspezialisten aus Übersee, müsste die Halle drei bis fünf Monate austrocknen können um ein günstiges Klima für die Eisproduktion zu schaffen. Nur so sei sicheres Eis überhaupt möglich.

Ein Verlust für Olympia

Sollte die NHL aus Sicherheitsgründen ihre Spieler also zurückziehen, wäre das ein riesiger Verlust für das Olympische Turnier in Mailand. Es hätte aber auch Folgen für die Schweizer Mannschaft. Führungsspieler wie Roman Josi, Nino Niederreiter, Kevin Fiala, Nico Hischier könnten erneut nicht das Schweizer Team unterstützen. Es wären nur Spieler dabei, die bei europäischen Clubs unter Vertrag stehen.

Es sind ein paar Wolken am Himmel, aber es ist noch kein Gewitter.
Autor: Lars Weibel Sportchef der Nationalmannschaft

Beim Schweizerischen Eishockey Verband will man noch nicht mit dem Szenario «keine NHL Spieler» planen. Lars Weibel, Sportchef der Nationalmannschaft, nimmt die Sorgen der NHL zwar sehr ernst, ist aber dennoch zuversichtlich. Er glaubt, es wird eine Punktlandung geben und er geht weiter von der Teilnahme der nordamerikanischen Superstars aus. Falls nicht, würde man sich sofort an die neue Situation anpassen.

Vorteil für die Schweiz?

Von einem Fernbleiben der NHL Spieler, könnte Lars Weibel sogar einen kleinen Vorteil für die Schweiz herauslesen: Denn andere Nationen müssten auf deutlich mehr Top Spieler verzichten, als sein Team. «Es sind ein paar Wolken am Himmel, aber es ist noch kein Gewitter», sagt Weibel. Zuversicht gibt ihm, dass die NHL Fachleute nach Italien geschickt hat um die Probleme zu lösen. Profis in Sachen Eisaufbereitung und Hallenbau.  Und vor allem die Spieler selber würden auf eine Teilnahme pochen.

Ob dieser Rettungsversuch der NHL und seinen Spezialisten rechtzeitig kommt, hängt auch davon ab, wie sehr sich die Olympia Organisatoren überhaupt beeinflussen lassen. Gary Bettman, der mächtigste Funktionär der NHL erklärte , man könne nur die besten Leute schicken und versuchen zu helfen. Niemand müsse aber auf sie hören.

Eisfeldes ist ohnehin schon zu schmal

Die Olympische Eishalle und deren Errichtung bleibt also ein Thema. Nicht nur, ob sie überhaupt rechtzeitig fertig wird und wie die Eisqualität dereinst sein wird. Etwas anderes machte schon Schlagzeilen: Die Grösse der Eisfläche entspricht nicht den Vorgaben. Das Olympische Eisfeld wird leicht zu schmal sein. Aber damit haben sich die NHL Vertreter bereits abgefunden.

Sportlive, SRF info, 14.12.2025, 15:30 Uhr

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