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Olympische Winterspiele 2026 Millionen für Bündner Verkehrskonzept: Wieso zahlt Italien nicht?

Der Kanton Graubünden hat ein Verkehrskonzept für die Winterspiele 2026 in Italien. Nur die Finanzierung ist unklar.

In zwei Monaten finden im italienischen Livigno die Free-Style- und Snowobardwettkämpfe der Olympischen Spiele 2026 statt. Aktuell ist der Skiort noch eine Baustelle. Anders sieht es auf der anderen Seite der Grenze, in der Schweiz, aus. Da ein Teil der Gäste via Zernez GR anreisen wird, hat Graubünden ein Verkehrskonzept ausgearbeitet. Unklar ist aber, wer die Kosten dafür übernimmt.

Winterliche Baustelle mit Kran und Schneebedeckten Bergen im Hintergrund.
Legende: Noch ist das Gelände in Livigno eine Baustelle. (28.11.2025) SRF

Wer via Graubünden nach Italien an die Spiele reist, fährt durch den privaten «Munt la Schera»-Tunnel. Dieser ist 3.5 Kilometer lang. Der einspurige Tunnel ist eine von nur zwei Winterverbindungen nach Livigno. In Landquart, Zernez und im Val Müstair sind in jener Zeit Park-and-Ride-Anlagen geplant. Von hier aus sollen die Gäste mit dem Shuttle-Bus via Tunnel nach Livigno reisen.

Karte mit Route von Zernez zu Livigno durch Tunnel, GR markiert.
Legende: Der einspurige Tunnel führt rund einen Drittel der Zuschauenden der Wettkämpfe nach Livigno (I). SRF

Rund ein Drittel der täglich erwarteten 12'000 Zuschauenden wird via Graubünden anreisen, schätzen die Zuständigen. In Livigno werden 26 Wettkämpfe ausgetragen.

Bleibt Graubünden auf den Kosten sitzen?

Das Bündner Verkehrskonzept kostet 5.5 Millionen Franken. Nur ist die Finanzierung nicht geklärt. Bis jetzt hat Italien 600'000 Euro in Aussicht gestellt. Eine verbindliche Zusage fehlt aber.

«Es irritiert die Bündner Regierung, dass man auf mehrfache Kontaktaufnahme, Anfragen und Austausche über verschiedene Kanäle noch keine verbindliche Antwort bekommen hat», sagt die zuständige Bündner Regierungsrätin Carmelia Maissen (Mitte).

Frau mit Brille vor neutralem Hintergrund.
Legende: Regierungsrätin Carmelia Maissen (Die Mitte) glaubt, dass Italien mit einer Finanzzusage absichtlich zögert. SRF

Die gute nachbarschaftliche Zusammenarbeit ist getrübt. Auch weil Graubünden Olympische Spiele an der Urne (2013, 2017) zweimal abgelehnt hat, nun aber den Verkehr für die Anreise an die italienischen Austragungsorte regeln muss. Die Bündnerinnen und Bündner müssen in jener Zeit mit Mehrverkehr rechnen. Ohne Konzept auf die Olympischen Spiele zusteuern wäre keine Option, sagen die Zuständigen.

Person mit Brille und kurzen Haaren, neutraler Hintergrund.
Legende: Die Bündner Grossrätin Anita Mazzetta (Grüne). SRF

Die grüne Grossrätin Anita Mazzetta reichte im August eine Anfrage an die Regierung zum Verkehrskonzept und den damit verbundenen Kosten ein. Die Regierung hat mehrmals versucht, in Italien etwas zu erreichen: «Die Regierung hat versichert, mit den zuständigen Behörden die Frage zu klären, ohne Erfolg», weiss Mazzetta.

Olympische Spiele seien eine «riesige Kiste», alleine das Verkehrskonzept für ein kleines Teilchen des Grossanlasses könne eine ganze Region überfordern, so Mazzetta weiter. Man müsse auf dem diplomatischen Weg mit Italien eine Lösung finden. Die Tunnelverbindung einfach nicht zu öffnen, würde Druck machen, sei aber kaum ein gangbarer Weg.

Mehrverkehr mitten in der Feriensaison

Weil die Winterspiele in der Winterferiensaison stattfinden, bereiten sich Polizei, das Amt für Verkehr und das Bündner Tiefbauamt seit Monaten auf die Situation vor. «Nebst dem normalen Februarverkehr in der Tourismusregion Graubünden und der Skiregion Livigno kommen jetzt auch noch die Olympischen Spiele dazu. Das wird Mehrverkehr geben», sagt Domenic Toutsch, Gemeindepräsident von Zernez.

Schneelandschaft mit Skirennen, Zuschauern und Gebäuden.
Legende: So sah es bei einem Wettkampf in Livigno im Frühling aus. Für die Olympischen Winterspiele im Ort rechnen die Zuständigen täglich mit bis zu 12'000 Zuschauerinnen und Zuschauern. SRF

Chaotisch würde es, wenn zum Verkehr und der Ferienzeit noch schlechtes Wetter hinzukommen würde, glaubt Toutsch. Immerhin: Das Verkehrskonzept stimme sie positiv, sagt Grossrätin Anita Mazzetta. Das Konzept steht, aber die Finanzierung nicht: Aktuell dominiert in der Region das Prinzip Hoffnung, dass Italien doch noch verbindliche Zusagen macht.

Schweiz Aktuell, 10.12.2025, 19 Uhr ; 

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