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Pendlerzeitung am Ende «20 Minuten» feiert sich zum Abschied der Printausgabe selbst

  • Die Pendlerzeitung «20 Minuten» erscheint heute zum letzten Mal in gedruckter Form.
  • Nach 26 Jahren wird die Print-Ausgabe eingestellt, wie die Herausgeberin TX-Group im Sommer mitteilte.
  • Damit verschwindet die letzte Pendlerzeitung der Schweiz – und somit auch die blauen Verteilboxen an Bahnhöfen oder Tramhaltestellen.

«20 Minuten» hat sich mit einer Sonderausgabe von seiner Printversion verabschiedet. Die blauen Zeitungsboxen von «20 Minuten» wurden heute Morgen in der Deutschschweiz, der Romandie und im Tessin ein letztes Mal befüllt. Zum Abschied gab es eine Sonderausgabe, in der sich die zur TX-Group gehörende Gratiszeitung selbst ins Zentrum stellte.

Zeitungsstapel in einem blauen Ständer.
Legende: Heute erscheint zum letzten Mal eine Printausgabe der «20 Minuten»-Zeitung. Keystone/Claudio Thoma

So erzählt Medienminister Albert Rösti (SVP) in einem Interview beispielsweise davon, wie überrascht er 1999 war, als plötzlich eine «gut lesbare Zeitung gratis verfügbar war». Die Leserinnen und Leser erfahren zudem, dass die blauen Zeitungsboxen zwar aus dem Strassenbild verschwinden, aber zumindest in zwei Museen noch zu sehen sein werden.

Die Pendlerzeitung mischte zur Jahrtausendwende die Schweizer Medienlandschaft auf und machte Nachrichten für viele Menschen kostenlos verfügbar – Jahre bevor die Medienhäuser über das Internet ein grosses Publikum erreichten.

600'000 Exemplare pro Tag in blauen Boxen

Zu Spitzenzeiten lagen in den Verteilboxen fast 600'000 Exemplare. Doch nach 26 Jahren ist Schluss: Künftig wird es «20 Minuten» nur noch als App und als Webseite geben. Mit «20 Minuten» verschwindet die letzte gedruckte und kostenlose Schweizer Tageszeitung.

Die Konkurrenz kam und ging teilweise ziemlich rasch wieder: «Metropol», «.CH», «Blick am Abend» und «News». Das Ende der gedruckten Ausgabe zeichnete sich auch bei «20 Minuten» zuletzt aufgrund rückläufiger Werbeeinnahmen ab.

Die erste Ausgabe der Pendlerzeitung erschien am 13. Dezember 1999, also kurz vor der Jahrtausendwende. Aufmacher auf der Frontseite: «Millennium: Die Chance für Anleger». Die Gratiszeitung wurde aber nicht nur über die blauen Boxen an Bahnhöfen oder Tramstationen verteilt. Auch Personen in «20 Minuten»-Jacken verteilten die Zeitung an Pendlerinnen und Pendler.

Person hält Zeitung vor Strassenbahn auf Gehweg.
Legende: Eine Verteilerin der Gratiszeitung «20 Minuten» bietet am Tag der Lancierung des Gratisblatts beim Bellevue in Zürich die Zeitung Passantinnen und Passanten an. (13.12.1999) KEYSTONE/Christoph Ruckstuhl

Die Redaktion setzte damals bewusst auf junge Verteilerinnen und Verteiler, da sie mit der Zeitung eine jüngere Zielgruppe ansprechen wollte.

Der Start an diesem Dezembermorgen 1999 verlief aber nicht ganz reibungslos: Denn die erste Ausgabe war erst bereit, nachdem die meisten Pendlerinnen und Pendler schon zur Arbeit gegangen waren.

Trotzdem schien sich das Modell zu bewähren. Schon früh hat sich «20 Minuten» dann auch als Online-Medium etabliert.

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SRF 4 News, 23.12.2025, 6 Uhr ; 

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