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Schweiz Quacksalbern geht’s an den Kragen

Das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic hat ein Ehepaar aus dem Kanton Waadt wegen Quacksalberei verurteilt. Die beiden hatten Aufkleber verkauft, die angeblich schwere Krankheiten heilen sollten. Die Behörden führen immer mehr Verfahren wegen Missbrauchs bei medizinischen Produkten durch.

Herr F. ist Arzt mit französischem Diplom, Frau F. ist Krankenschwester. Als die beiden in den Kanton Waadt ziehen, eröffnen sie nicht etwa eine Praxis oder arbeiten im Spital. Sie gründen ein eigenes Unternehmen für «energetische Medizin». In der Presse preisen sie Aufkleber, Ringe und andere Objekte an, die sie über ihre Webseite verkaufen.

Dank der Energie, die sie diesen Dingen verleihen würden, würden sich Krankheiten wie Krebs, Aids, Hepatitis oder Alzheimer heilen lassen, sagt das Ehepaar F. Zudem gibt Herr F. anderen Möchtegern-Therapeuten Kurse.

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Quacksalber im Fokus von Swissmedic
aus HeuteMorgen vom 02.11.2016.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 50 Sekunden.

Hunderttausende Franken Umsatz macht das Ehepaar mit seinem Unternehmen – und sich damit strafbar. Das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic spricht von einem schweren Fall von Quacksalberei.

Es hat die beiden nun je zu einer bedingten Busse von 3000 Franken verurteilt. Ausserdem müssen sie die Verfahrenskosten von je 6000 Franken berappen, und ihr Gewinn wird eingezogen. Das alles steht im Strafbefehl, den das Ehepaar nicht mehr anfechten kann.

Sechsmal mehr Verfahren

Es handelt sich nicht um einen Einzelfall. Fragwürdige medizinische Prozeduren wie die sogenannte Frischzellenkur florieren. Swissmedic passt sich dem Boom an: Heute führt das Heilmittelinstitut sechsmal mehr Verfahren zu medizinischen Produkten durch als noch vor ein paar Jahren. Früher hatte sich Swissmedic vor allem auf Strafbares rund um Medikamente konzentriert.

Bei den Verfahren zu medizinischen Produkten geht es übrigens nicht immer gleich um Quacksalberei, sondern oft um schlechte Qualität. Im Moment läuft eine grosse Untersuchung wegen mangelhafter Saugkanülen. Swissmedic will informieren, wenn sie abgeschlossen ist.

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