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Mitholz
Legende: Schritt für Schritt erfolgt die Räumung des ehemaligen Munitionslagers Mitholz, welches 1947 explodiert war. Keystone/Anthony Anex

Räumung Munitionslager Mitholz VBS findet bei Räumung 50 Granaten neben Schulhaus

Der Bund räumt in Mitholz Munition – 31 Bewohner leben noch im Gefahrenperimeter und müssen bald umziehen.

Schritt für Schritt geht es bei der Räumung des ehemaligen Munitonslagers in Mitholz BE voran: Der Bund hat vor dem ehemaligen Munitionslager im Dorf Mitholz im Berner Oberland Hunderte Kilogramm Munition entfernt.

So bargen Fachleute des Verteidigungsdepartements VBS 69 Munitionsobjekte mit Kaliber grösser als 20 Millimeter. Die geborgenen Munitionsteile hatten ein Gewicht von rund 750 Kilogramm.

Granaten neben Schulhaus

Allein neben dem Schulhaus Mitholz fand das VBS rund 50 Granaten in einer Tiefe von bis zu 30 Zentimetern, wie das VBS vor den Medien bekannt gab.

Munition
Legende: Allein neben dem Schulhaus Mitholz fand das VBS rund 50 Granaten. Archiv: Keystone/JULIEN GRINDAT

Das VBS hat beim alten Munitionsdepot bis anhin 15 Hektaren Wiesen sondiert und eine Fläche von vier Fussballfeldern von Munition befreit.

Noch leben 31 Menschen im Sicherheitsperimeter

Ab dem Jahr 2032 dürfen im als Sicherheitsperimeter definierten Bereich keine Menschen mehr wohnen. Der Bund hat inzwischen mit fast allen Bewohnerinnen und Bewohnern, die das Gebiet verlassen müssen, eine Lösung gefunden.

Gemäss Adrian Goetschi, dem Projektleiter des VBS, leben heute noch 31 Menschen im Sicherheitsperimeter und müssen Mitholz dereinst verlassen. «Die meisten Leute sind daran, sich eine neue Liegenschaft zu bauen. Der Umzugstermin ist in Blickweite», sagt er im Interview mit SRF. Nur mit einzelnen Personen müsse man noch eine Lösung suchen. «Die Gespräche verlaufen auf Augenhöhe», betont Matti.

Munition steckt bis zu einem Meter tief im Boden

Im Dezember 1947 war es im ehemaligen Munitionslager der Armee bei Mitholz zu grossen Explosionen gekommen. Das Depot stürzte teilweise ein, neun Menschen starben durch Felsbrocken, die durch die Luft geschleudert wurden. Dutzende Häuser wurden zerstört.

Die Katastrophe von Mitholz 1947

Das VBS geht davon aus, dass in den eingestürzten Teilen der Anlage und im Schuttkegel heute noch 3500 Bruttotonnen Munition mit einigen hundert Tonnen Sprengstoff liegen. Die bei der Explosion aus der Anlage herausgeschleuderte Munition flog teilweise mehrere hundert Meter weit und drang bis einen Meter tief in den Boden ein.

Plangenehmigungsverfahren wird gestaffelt

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Das Plangenehmigungsverfahren will das VBS neuerdings gestaffelt durchführen. Damit sollen die Bauarbeiten für die Schutzgalerie der Eisenbahn zeitlich mit dem Vollausbau des Lötschberg-Basistunnels abgestimmt werden.

Das erste Verfahren soll Mitte 2026 starten. Die Lötschberg-Bergstrecke der Bahn, die unmittelbar vor dem Lager verläuft, soll mit einer Galerie geschützt werden. Diese wird nach erfolgter Räumung wieder abgebrochen. Auch soll die Nationalstrasse verlegt und in einen Schutztunnel geführt werden, der zukünftig als Ortsumfahrung dient.

SRF 4 Nachrichten, 30.10.2025, 21 Uhr ; 

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